19. April 2023 / Politik

SPD-Projekt Nachtschicht: Die Nacht zum Tage machen - einmal anders

Pressemitteilung

Es folgt eine Pressemitteilung von Felix Markmeier-Agnesens, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Beckum: 

"Die Leistung all derer zu würdigen, die im Schichtsystem arbeiten und am eigenen Leib zu erfahren, welche Herausforderungen eine Nachtschicht mit sich bringt, darum ging es bei dem landesweiten SPD Projekt Nachtschicht. Alle interessierten SPD PolitikerInnen waren dazu eingeladen, in einen Beruf ihrer Wahl hinein zu schnuppern. Einzige Bedingung: die Mitarbeiter eine Nacht lang zu begleiten. Felix Markmeier-Agnesens, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Beckum, durfte eine Nachtschicht im St. Elisabeth Hospital absolvieren.

Was es heißt gegen den normalen Biorhythmus zu arbeiten und seine Schicht zu beginnen, wenn andere gemütlich auf dem Sofa sitzen, durfte ich im Rahmen einer Nachtschicht im St. Elisabeth Hospital in Beckum erleben. Pünktlich um 20:30 Uhr empfing mich Herr Gieske, Mitarbeiter der Pflegedirektion im St. Elisabeth Hospital, um mich zunächst mit angemessener Arbeitskleidung auszustatten und mich durch das Krankenhaus zu führen. Meinen Dienst trat ich dann auf Station 1 an, auf der in dieser Nacht Krankenschwester Larissa und Krankenpfleger Thomas herausragende Arbeit leisteten. Station 1 gehört zum Fachbereich der allgemeinen Inneren Medizin und Gastroenterologie am St. Elisabeth- Hospital. Die Behandlungsgebiete sind vielfältig und reichen von Herz- und Lungenkrankheiten bis hin zu Magen-Darm- Erkrankungen, Diabetes und vielem mehr. Im Rahmen der SPD Aktion Nachtschicht ging es darum, einen Einblick zu erhalten in verschiedene Berufe, die im Schichtdienst arbeiten. Doch nicht nur die Arbeitszeit, die morgens um viertel nach sechs endete, war eine Herausforderung. Einen Eindruck davon, was es bedeutet in der Pflege zu arbeiten, vermittelten die beiden KrankenpflegerInnen, die voller Engagement ihre Aufgaben erfüllten. Ich kann nur meine Hochachtung davor zum Ausdruck bringen, was Menschen in der Pflege im Allgemeinen und vor allem all diejenigen, die im Schichtdienst arbeiten, täglich leisten.

Ich durfte miterleben, wie die beiden PflegerInnen sich aufopferungsvoll um ihre PatientInnen kümmerten, immer die Ruhe bewahrten und als Team fungierten. In den kleinen Ruhepausen hatte ich die Möglichkeit, mit Larissa und Thomas ins Gespräch zu kommen und mit ihnen darüber zu sprechen, wer die Interessen der Menschen vertritt, die in der Nacht arbeiten und was die Politik an den Arbeitsbedingungen im Schichtdienst verbessern kann. So wünschen sich die beiden eine adäquatere Bezahlung sowie mehr Wertschätzung für den Pflegeberuf. Eine große Herausforderung sei auch die Tatsache, dass der Arbeitsrhythmus im Schichtsystem mit dem, was viele von uns für einen normalen Wochenablauf halten, der aus 5 Tagen Arbeit und einem Wochenende besteht, nicht vereinbar ist. Schwierig sei es, so waren sich die beiden einig, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und seinen Hobbies nach zu gehen. Insgesamt wurde aber deutlich, dass die beiden, stellvertretend für alle hart arbeitenden PflegerInnen, ihren Beruf mit viel Hingabe und Leidenschaft verrichten. Dafür möchte ich mich gerne bedanken. Es ist gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die immer dann da sind, wenn man sie braucht, ungeachtet von Feiertagen, Wochenenden oder eben Nächten.

Als ich um halb 7 Uhr nach Hause kam, schlief meine Familie noch fest- schließlich waren Ferien. Dennoch ging hier die Herausforderung weiter, die viele Menschen im Schichtdienst meistern müssen. Schlafen wenn andere aufstehen, frühstücken, spielen, nicht ganz so leise sind, wie man es gerne hätte. Die Nachtschicht steckte mir noch Tage später in den Knochen. Dennoch muss ich sagen, bin ich sehr dankbar dafür, diese unglaubliche Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Viel mehr Menschen sollten in eben diese Berufe hineinschnuppern dürfen, die so wichtig sind in unserer Gesellschaft und einmal sehen, was es bedeutet im Schichtdienst zu arbeiten. Ich habe hohen Respekt vor den Menschen in der Pflege!"

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