19. Mai 2024 / Lokales

Unsere Beckumer Anschläge: Der Rathausbau

Teil 2 - Wie das Rathaus aufgeführt, aber die Fenster dabei vergessen wurden

Ein bedeutendes Ereignis kündigte sich den Bürgern an: Der Bau ihres Rathauses stand bevor.

Nachdem endlich das benötigte Bauholz und andere Materialien vorhanden waren, begannen die Bürger mit großem Eifer den Bau. In nur wenigen Tagen waren die drei Hauptmauern vom Grund auf hochgezogen und vollendet.

Als nächstes wurde am Dach gearbeitet, das nach Fertigstellung in drei Abschnitte unterteilt wurde. Der Dachstuhl wurde sorgfältig auf die Mauern gesetzt, und die Bauleute dachten, damit sei das Werk bis auf das Dachdecken abgeschlossen. Ein gewaltiges gemeinschaftliches Unterfangen war vollbracht.

Am nächsten Tag begannen sie mit dem Eindecken des Gebäudes. Nachdem auch diese Arbeit beendet war, konnten die Räte es kaum erwarten, zu prüfen, wie es sich das erste Mal im Inneren "ratend" anfühlen würde. Doch als sie ehrbar eintraten, stellten sie fest – oh Schreck – es war völlig dunkel und so finster, dass man kaum etwas hören konnte. Die Bürger erschraken und überlegten ernsthaft, was sie beim Bau möglicherweise vergessen hatten. Ängstlich verließen sie das große Türloch, um nachzusehen, wo der Fehler lag. 
Die drei Mauern waren intakt, und das Dach saß fein ordentlich obendrauf. Draußen, wo genug Licht war, fehlte es an nichts. Also gingen sie wieder hinein, um auch im Inneren nachzusehen. Hier konnten sie noch weniger einen Fehler erkennen, da es so dunkel um sie herum war. Die Ursache war ihnen bekannt, aber sie konnten sie weder finden noch erraten, egal wie sehr sie ihre Köpfe darüber zerbrachen. In großer Sorge riefen sie einen gemeinsamen Ratstag aus, um die Angelegenheit zu klären.

>> Unsere Beckumer Anschläge: Der Rathausbau, Teil 1
>> Unsere Beckumer Anschläge: Einleitung


Text: Stephanie Wellerdiek
Auf dem Bild siehst du links das Rathaus nach der Entstehung, vermutlich vor 1441. Rechts siehst du das Rathaus nach dem Umbau 1870. Auf dem zweiten Bild siehst du das Rathaus nach der Renovierung der Fassade 1937 (heutiger Stand). Außerdem ist dort die künstlerische Gestaltung der neuen Rathaustür von Herrn Bücker, Vellern. 
Quelle: Beckumer Anschläge, 3. Aufl., Werl: Stein, 1879, S. 106 f.

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