Wie sieht die Zukunft des Bahnhofs Neubeckum aus?

Zu einem Gesprächsabend hatten die Bahnhofsretter im Heimatverein Neubeckum am Wochenende in den Bahnhof Neubeckum eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Zukunft des Bahnhofsgebäudes. 

„Wir, die Bahnhofsretter im Heimatverein Neubeckum, nehmen mit Bedauern zur Kenntnis, dass die Versuche, das Objekt durch die Sparkasse Beckum-Wadersloh zu vermarkten bisher nicht von Erfolg gekrönt waren“, erklärte Alfred Mense und fügte hinzu: „Der Stillstand ist aus unserer Sicht nicht länger akzeptabel“. 

„Wir sind davon überzeugt, dass das Bahnhofsgebäude von einem Sorgenkind zu einem Aushängeschild werden und auf das die gesamte Stadt stolz, sein kann. Für Besucher der Stadt ist der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld eine Visitenkarte, im positiven wie im negativen“, so Michael Witte von den Bahnhofsrettern. 

Wertvolle Informationen lieferte der Referent des Landesprogramms "Initiative ergreifen", Tobias Bäcker.

Er erklärte, dass das Angebot der „Initiative ergreifen“ ein Angebot der Städtebauförderung Nordrhein – Westfalens (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung) ist. „Es will durch die gezielte Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements zur Verbesserung städtebaulicher, kultureller und sozialer Infrastrukturen in Kommunen beitragen“, so Bäcker.

Das Angebot richtet sich an zivilgesellschaftliche Initiativen, die mit ihren Projekten einen öffentlichen Nutzen erbringen, indem sie die lebensweltlichen, baulichen oder landschaftlichen Gegebenheiten vor Ort verbessern. Hierzu gehören die Instandsetzung und Umnutzung denkmalgeschützter oder städtebaulich bedeutsamer Gebäude zu Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen (die sozialen, kulturellen, nachbarschaftlichen o.ä. Zwecken dienen) und die Herrichtung und Neunutzung von innerstädtischen Freiflächen oder Brachen. 

Voraussetzung ist, dass das Projekt Bestandteil einer Gesamtmaßnahme im Rahmen eines integrierten Handlungskonzepts in einem beschlossenen Stadterneuerungsgebiet ist.

Seit Bestehen von „Initiative ergreifen“ wurden rund 80 bürgerschaftlich getragene Projekte in die Förderung gebracht, ein großer Teil davon ist baulich fertig gestellt und im erfolgreichen bürgerschaftlich getragenen Betrieb. Beispiele sind die Rohrmeisterei in Schwerte oder auch der Bahnhof Löhne.

„Es bedarf einer kooperativen Projektplanung bei der es motivierte Menschen, eine Immobilie der Stadt und ein integriertes Stadtentwicklungsprojekt geben muss, all das ist in Beckum vorhanden“, so Bäcker.

Wichtig sei es, dass die Initiative von Vereinen ausgehe, die gemeinsam den Stein ins Rollen bringen.

Bürgermeister Michael Gerdhenrich erklärte, dass es im Haupt-, Finanz- und Digitalausschuss, am 27. September aktuelle Informationen zum Thema „Bahnhof Neubeckum“ und der Markterkundung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Beckum-Wadersloh geben wird. Er machte deutlich, dass es im Stadtbereich viele Projekte gäbe, die umgesetzt werden müssen, beispielsweise im Bereich der Schulen und auch der Feuerwehr und die geschätzten Kosten für die Renovierung des Bahnhofsgebäudes in Höhe von 5 Millionen Euro heute nicht mehr ausreichen würden. 

Tobias Bäcker unterstrich, dass Mitglieder der Vereine das Heft in die Hand nehmen müssen und damit anfangen sollten, kleine Projekte auf den Weg zu bringen und nicht darauf warten sollten, dass die Stadt Beckum aktiv wird.

Von Elisabeth Eickmeier