8. März 2023 / Lokales

Passend zum Weltfrauentag: Neues Banner am Sütfeld-Haus setzt Zeichen der Solidarität

von Susann Zwehn

Schon von weitem ist es unübersehbar: Passend zum Weltfrauentag ziert ein neues Fassadenbanner das Sütfeld-Haus. „Sei ein Gesicht der Solidarität“ ist darauf zu lesen, und zeigt in einer Gesamtgröße von 4 x 6 Metern Kampagnenfotos zur Iran-Revolution.

Der Beckumer Verein „Frauen helfen Frauen“ rief gemeinsam mit den Beckumer Mitgliedern von „Amnesty International“ zum 25. November 2022 (Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen) öffentlichkeitswirksam dazu auf, Bilder mit einem eigens erstellten Solidaritäts-Plakat einzusenden, mit denen sich die Menschen solidarisch mit der Protestbewegung im Iran zeigten. 

„Die Resonanz war beeindruckend. Über 360 Bilder wurden innerhalb kürzester Zeit eingereicht und über die Homepage sowie Instagram verbreitet. Uns hat sogar ein Bild aus Chile erreicht“, erklärt Gabriele van Stephaudt, Leiterin der Frauenberatungsstelle in Beckum. „Zum Weltfrauentag haben wir nun gemeinsam mit Amnesty International sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Beckum ein riesiges Banner entwerfen lassen, das einen Teil der eingesendeten Fotos zeigt. Mit diesem möchten wir auch den Menschen unseren Dank ausdrücken, die uns geholfen haben“.

Zum Hintergrund: Zwei Menschenrechtlerinnen aus dem Iran wurden am 8. März vor fünf Jahren inhaftiert, weil sie am Weltfrauentag nicht verhüllt waren und Blumen verteilt hatten. Ihnen wurde u.a. Propaganda gegen das System vorgeworfen. Die Beckumer „Amnesty International“-Gruppe beschloss damals, gemeinsam mit anderen Institutionen, für die Freilassung von Mutter und Tochter zu kämpfen. Sie verfassten Petitionen und baten Politiker um Unterstützung. „Jetzt konnten wir die Freilassung der beiden Menschenrechtlerinnen im Iran erwirken und freuen uns, dass unser Engagement geholfen hat“, erklärt Renate Feichtinger, Mitglied der Beckumer AI Gruppe. „Die Zivilgesellschaft im Iran protestiert seit Jahren gegen das Mullah-Regime, noch nie haben sie so viel Unterstützung erfahren, wie zum jetzigen Zeitpunkt“, gibt sie abschließend zu verstehen.

„Sobald Frauen im Iran ihre Stimme erheben, werden sie verhaftet. Wir leben in Europa sehr komfortabel, können unsere Meinung vertreten und anziehen, was wir möchten. Wir werden nicht bestraft, dass wir uns als Frau zeigen“, so Gabriele van Stephaudt weiter. „Frauenrechte sind Menschenrechte“, bezieht sie klar Position.

Der Verein möchte mit den Beckumer Bürger*innen den Erfolg und die Reichweite der Aktion feiern und natürlich weiter die Stimme erheben: "Wir sind ein Gesicht der Solidarität und setzen uns ein für alle Frauen, die für ihre Menschenrechte kämpfen!"

Das Banner wir noch bis zum 27. März 2023 am Beckumer Marktplatz zu sehen sein.

Bild: Passend zum Weltfrauentag wurde offiziell das Banner „Sei ein Gesicht der Solidarität“ vorgestellt, dass nun für drei Wochen am Sütfeld-Haus zu sehen ist: (v.l.) Sonja Weissenborn (Vorstand „Frauen helfen Frauen“), Gabriele van Stephaudt (Leiterin Frauenberatungsstelle), die beiden Fachberaterinnen Lisa Ackfeld und Marina Völlmecke, Franz-Josef Prangemeier (Beckumer Gruppensprecher „Amnesty International“), Johanna Kettlack (Fachberaterin Frauenberatungsstelle) Renate Feichtinger (Mitglied „Amnesty International) und Regina Mentges (Mitglied „Amnesty International)

Text und Bilder: Susann Zwehn

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