21. September 2020 / Allgemeines

Tourismus bricht im ersten Halbjahr ein

45 Prozent weniger Gäste im Kreis Warendorf

Corona sorgt für Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben rund 42.400 Gäste den Kreis Warendorf besucht – das sind 45 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen sank um 33 Prozent auf etwa 148.000. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. „Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Helge Adolphs, Geschäftsführer der NGG-Region Münsterland.

Unter der Situation litten aber nicht nur die Unternehmen. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Adolphs. Nach dieser „Durststrecke“ blickten viele Beschäftigte nun mit Sorge auf die Herbst- und Wintersaison. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Kreis Warendorf rund 3.800 Menschen.

Allerdings habe die Kurzarbeit bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle im Gastgewerbe ausgeblieben. „Die Gewerkschaften haben sich in Berlin seit Beginn der Pandemie für das Kurzarbeitergeld starkgemacht und auch durchgesetzt, dass es bis Ende nächsten Jahres verlängert wird. So kommen Beschäftigte und Betriebe besser durch diese schwere Zeit“, sagt Adolphs. Entscheidend sei zudem, dass die Leistung nach sieben Monaten auf 80 Prozent des Nettoverdienstes (für Eltern 87 Prozent) ansteige. „Am Ende steht fest: Jeder Kurzarbeiter ist ein möglicher Arbeitsloser weniger.“ 

In der gesamten Wirtschaft lag der Anteil der Kurzarbeitenden zuletzt bei 14 Prozent. Während des Lockdowns zwischen Anfang März und Ende April wurde laut Arbeitsagentur für neun von zehn sozialversicherungspflichtige Beschäftige im Gastgewerbe Kurzarbeit beantragt (Quelle)

Das Camping ist nun jedoch viel beliebter in diesem Jahr. Seit dem Lockdown im März 2020 verzeichneten Campingplätze sowie Ferienhäuser, -wohnungen und -zentren im Juli 2020 erstmalig wieder einen Anstieg der Gästeankünfte und -übernachtungen gegenüber dem Vorjahr. Auf Campingplätzen verbrachten 137 608 Gäste (+4,2 Prozent) insgesamt 416 763 Nächte (+13,3 Prozent). In Ferienhäusern und -zentren buchten 56 105 Gäste eine Unterkunft (+6,7 Prozent) für insgesamt 308 131 Nächte (+8,5 Prozent).

Quelle

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