24. April 2019 / Allgemeines

Neue Operationsverfahren in der Gefäßtherapie

St. Elisabeth-Hospital

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Der Departmentleiter für Gefäßtherapie und Gefäßmedizin, Dr. med. Arne Schwindt, der zusammen mit dem Chefarzt der Chirurgie, Dr. Thomas Weber, im Team der Chirurgie am St. Elisabeth-Hospital Beckum tätig ist, führt seit einigen Monaten im heimischen Krankenhaus, mit Hilfe modernster Therapieverfahren, spezielle Operationen bei Gefäßerkrankungen durch.

„Bei Menschen tritt im Alter zwischen 60 und 80 Jahren eine Gefäßverkalkung ein, die in vielen Fällen zur Folge hat, dass die Waden schmerzen“, erläutert Dr. Schwindt. Diese sogenannte Schaufensterkrankheit, hat ihren Namen dadurch erhalten, dass die Menschen bei Beschwerden häufig stehen bleiben. Diese Symptome hatte auch Peter Vorholt aus Telgte. „Ich konnte nur noch 50 Meter laufen und musste dann aufgrund von Schmerzen stehen bleiben“, erzählt der 70-jährige, der Dr. Schwindt bei einem Vortrag zum Thema „Gefäßtherapie“ kennengelernt hatte. Schuld an den Schmerzen war ein 38 cm langer Gefäßverschluss im linken Bein allerdings wurde Peter Vorholt in einem anderen Krankenhaus erklärt, dass hier keine Operation möglich sei. Anders jedoch im St. Elisabeth-Hospital Beckum, in dem der Spezialist für Gefäßerkrankungen, Dr. Schwindt, mit neuen Verfahren Verkalkungen und Ablagerungen aus Arterien entfernen oder eröffnen kann.
Die sogenannte Atherektomie ist ein minimal-invasives Verfahren, um bei durch Ablagerungen verengten Blutgefäßen den Blutfluss wiederherzustellen und die Gefahr eines vollständigen Gefäßverschlusses zu vermindern. „Mit einem minimalen Schnitt in der Leistengegend erfolgt bei örtlicher Betäubung die Abtragung von Gefäßablagerungen unter Röntgenkontrolle und das mit Hilfe von feinstem Werkzeug. Der abgetragene Kalk oder auch weiche Verschlüsse werden aus dem Körper entfernt, damit nichts in den Blutkreislauf gelangen kann. Mit Hilfe von kleinen Ballons können Medikamentengaben, aber auch die Aufdehnung der Arterie und der Einsatz eines Stens erfolgen. Außerdem ist das Setzen von Bypässen in Form von Gefäßprothesen auch im Bereich des Bauchs oder in den Beinen möglich.

„Mit den heute vorhandenen Kathetertechniken sind wir in der Lage auch Gefäßverschlüsse zu behandeln die noch vor 10 Jahren nur durch eine Bypass-OP hätten therapiert werden können. Bei Herrn Vorholt war in der Vergangenheit eine Katheterbehandlung nicht erfolgreich. „Ich bin froh das wir mit dem erfolgreichen Eingriff am St. Elisabeth-Hospital Beckum Herrn Vorholt helfen konnten. Ich danke meinem engagierten Team aus OP-Pflege, Anästhesie und Radiologie durch deren kompetente Hilfe komplexe Eingriffe am Gefäßsystem nun am heimischen Krankenhaus möglich sind“, so Dr. Schwindt.

„Durch das gemeinsame Miteinander der zur Franziskus-Stiftung zugehörenden Krankenhäuser, kann die fachliche Kompetenz ab sofort sowohl am St. Franziskus-Hospital Münster, als auch am St. Elisabeth-Hospital Beckum genutzt werden“, unterstrich der Chefarzt Dr. Thomas Weber, der im Bereich der Gefäßchirurgie in den letzten Jahren mehr als 1.000 Operationen am St. Elisabeth-Hospital Beckum durchführte.

„Die gute Zusammenarbeit mit dem Franziskus-Hospital Münster ermöglicht auch, dass wir von dort kurzfristig spezielle Materialien beziehen können, die bei Operationen erforderlich sind“, so der Operationstechnische Assistent, Christian Kiemann. „Ebenfalls wichtig für die Umsetzung im heimischen Krankenhaus ist die gute Teamarbeit zwischen dem Chirurgen, den Mitarbeitern der Radiologie und dem OP-Personal“, unterstreicht Silke Gerard aus der Radiologie.

„Ich bin Dr. Schwindt sehr dankbar für die erfolgreiche Operation, die er auch an meinem zweiten Bein durchführte. Jetzt kann ich wieder ohne Schmerzen zu haben mit meinen Enkeln spazieren gehen und Fahrradfahren. Ich habe dadurch eine ganz neue Lebensqualität zurückgewonnen“, so Peter Vorholt.

Menschen, die Probleme mit Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Verschlüssen der Beckenvene oder Verengungen im Bereich der Halsschlagader haben, können von Dr. Schwindt, als ausgewiesenem Experten in diesem Bereich, behandelt werden. Eine Terminvereinbarung erfolgt über das Sekretariat der Chirurgie, Frau Breitenstein, unter der Telefonnummer 02521 841 248.

Zur Person:
Dr. med. Arne Schwindt studierte von 1992 bis 1999 Humanmedizin an der Westfälischen Willhelms-Universität Münster und promovierte dort. Als Arzt im Praktikum und Assistenzarzt, arbeitete er in den Jahren 1999 bis 2001 in der Raphaelsklinik Münster. Ab dem Jahr 2001 und auch heute noch, ist Dr. Schwindt im St. Franziskus-Hospital Münster in der Klinik für Gefäßchirurgie, die unter der Leitung von Chefarzt Univ.-Prof. G. Torsello steht, als Oberarzt tätig. Seit dem Jahr 2009 hat Dr. Schwindt rund 6300 stationäre Patienten im Bereich der Gefäßchirurgie versorgt, ist seit dem Jahr 2009 Strahlenschutzbeauftragter der Klinik sowie Leiter des Shuntzentrums, das sich um die Betreuung und Diagnostik von Gefäßzugängen mit herausragender operativer Versorgung wie beispielsweise Dialysepatienten kümmert.

Das Wissen in seinem Fachgebiet konnte der Spezialist für Gefäßchirurgie in den Jahren 2008 bis 2009 in der Uniklinik Münster und hier speziell in der Klinik für vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie unter Prof. G. Torsello vertiefen. Auch in der Forschung ist Dr. Schwindt aktiv tätig und hat bereits 35 Publikationen veröffentlicht. In den letzten zehn Jahren wurden Videoübertragungen von Dr. Schwindts Kathetereingriffen zu Kongressen in der ganzen Welt übertragen, unter anderem nach San Francisco, Rom, London und Leipzig. Der zertifizierte Prüfarzt für Arzneimittel und Medizinprodukte besitzt als Facharzt für Gefäßchirurgie das Zertifikat der Ärztekammer Westfalen Lippe, der Akademie der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie, der Fachkunde für Strahlenschutz im Spezialgebiet Gefäßsystem und Interventionen und ist als endovaskulärer Chirurg und endovaskulärer Spezialist nun auch am St. Elisabeth-Hospital Beckum aktiv.

Zum Foto: Freuen sich Menschen mit Gefäßerkrankungen mit neuen Operationsmethoden helfen zu können (v.l.): Chefarzt Dr. med. Thomas Weber, Silke Gerard (Radiologie), Patient Peter Vorholt, Operationstechnischer Assistent Christian Kiemann und Departmentleiter Dr. med. Arne Schwindt

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