4. Dezember 2019 / Allgemeines

Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner

Ausschuss für Bauen, Umwelt, Energie und Vergaben

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Wie dir bestimmt bekannt ist, hatte die Stadt Beckum in diesem Jahr ein großes Problem mit dem Eichenprozessionsspinner. Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter und befällt, wie es der Name schon sagt, hauptsächlich Eichen. Dessen Raupen schlüpfen im Frühjahr und fressen die Blätter der befallenen Bäume. Die Raupen bauen dann ab dem 4. Entwicklungsstadium Gespinstnester in den Bäumen. Im Hochsommer verpuppen sie sich und fliegen nach etwa 4 Wochen als Nachtfalter aus dem Nest. Nach erfolgter Paarung und Eiablage sterben die Nachtfalter.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners besitzen Brennhaare, welche in den Stadien 4 bis 6 der Entwicklung für Menschen und Tiere gefährlich sind. Die Häutungsreste mit den Brennhaaren verbleiben in den Gespinstnestern und können noch über Jahre hinweg Juckreiz, Rötungen und Atemnot verursachen sowie in Einzelfällen allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund gilt es, die Raupen selbst und auch die Häutungsreste mit den Haaren belastungsmindernd zu entfernen. Bei den Arbeiten ist das Tragen von Spezialausrüstung, wie Schutzanzüge und Atemschutz, als Arbeitsschutzmaßnahme erforderlich. 

Bis zum 10. Oktober 2019 sind hierfür Kosten in Höhe von 216.746,35€ entstanden. Auch im kommenden Jahr 2020 sollen die vom Eichenprozessionsspinner befallenen städtischen Bäume durch eine Fachfirma abgesaugt werden. Eine prophylaktische biologische Bekämpfung der Raupen durch Bestreichen oder Benebeln mit raupenwirksamen Präparaten der Bäume soll zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfolgen, da diese auf alle Schmetterlingsraupen (auch geschützte Arten) wirken. 

Vögel sind natürliche Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners (Eier, Raupen). Insbesondere Meisen fressen die Eier des Falters. Es sind daher zunächst zusätzliche 200 Nistkästen für Meisen angeschafft worden und werden noch in diesem Jahr in der Nähe der Eichen installiert. Fledermäuse ernähren sich überwiegend von Nachtinsekten und somit auch von Eichenprozessionsspinner-Faltern. Die Verwaltung will Anfang des Jahres 2020 prüfen, an welchen Stellen und in welcher Anzahl zusätzliche Fledermauskästen sinnvoll installiert werden können. Ob und wann diese Maßnahmen erfolgreich bei der akuten Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners greifen, ist derzeit nicht absehbar. Langfristig werden sie aber deutlich wirken und den Schädling eindämmen.

Einige Blumenzwiebelproduzenten bieten spezielle „EichenprozessionsspinnerMischungen“ an. Es handelt sich hier um Pflanzen, von deren Blütennektar und -pollen sich Antagonisten des Eichenprozessionsspinners, wie Schlupfwespen, Raupen- und Florfliegen, ernähren. Versuchsweise werden diese Mischungen in betroffenen Bereichen noch in diesem Jahr eingesetzt. Diese Pflanzenmischungen blühen von Februar bis März, erreichen eine Höhe von 10 bis 30 Zentimetern und sind zudem auch noch bienenfreundlich.

Ob, und in wie fern sich diese Maßnahmen bewähren, bleibt über das nächste Jahr abzuwarten.

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