22. Oktober 2019 / Allgemeines

Beckumer Junglandwirte bei Bauerndemo in Bonn

Deutschlandweite Proteste der Landwirte

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Deutschlandweit demonstrierten am heutigen Dienstag Landwirte, um ihrem Unmut über das kürzlich vorgestellte Agrarpaket deutlich zu machen. Die größte Kundgebung fand dabei in Bonn statt. Viele Landwirte machten sich mit Treckern auf den Weg.

Unter ihnen waren auch unzählige aus dem Kreis Warendorf, zu denen die drei Beckumer Junglandwirte Andreas Willenbrink, Pascal Plum und Michael Tigges zählten. Bereits am Montagabend, um 22 Uhr, startete der Treckerkonvoi aus der Region in Richtung Bonn, um pünktlich zu Beginn am Dienstag um 11 Uhr dort zu sein. Die Teilnehmer einte bei der Demonstration die Liebe zu ihrem Beruf und der Protest gegen das vom Landwirtschafts- und Umweltministerium vorgestellte Agrarpaket. „Wir haben uns auf den Weg gemacht um zu protestieren, weil wir mehr und mehr Angst um unsere Existenz haben“, so Andreas Willenbrink. In den Augen der drei Junglandwirte bringt das Agrarpaket nur neue Auflagen und Belastungen mit sich. „Nach den endlosen Diskussionen über immer neue Auflagen in der Tierhaltung und der neuen Düngemittelverordnung hat das Agrarpakt das Fass bei den Landwirten zum Überlaufen gebracht“, betont Pascal Plum. „Egal ob das Insektensterben oder das Nitrat im Grundwasser, die Landwirte sind mittlerweile pauschal an allem schuld und das macht uns wütend und traurig zugleich“, ergänzte Michael Tigges. 

Die drei jungen Männer geben zu bedenken, dass die neue Düngeverordnung zu einer Mangelernährung der Pflanzen führen wird. Gleichzeitig sind in ihren Augen viele kommunale Abwasserkanäle alt und marode, sodass Stickstoff ungehindert versickern kann. „Kommunale Klärwerke leiten große Mengen an Stickstoff  in Oberflächengewässer ein, weil dieser nur sehr aufwändig herausgefiltert werden könnte und dies sehr kostenaufwändig wäre“, kritisiert Andreas Willenbrink.

Unverständnis herrscht bei den Landwirten auch über das geplante Verbot des Herbizids Glyphosat, das bei der Anwendung nur über die Blätter der Unkräuter aufgenommen werden kann und so die Nutzpflanzen, wie Getreide, nicht betrifft. Ein Verbot würde ab 2023 zu einem höheren mechanischen Aufwand führen, der dann zu Lasten des Bodengefüges und somit der Kohlenstoffspeicherung geht.

Durch die großen Demonstrationen in ganz Deutschland sollen Politik und Verbrauchern die Augen geöffnet werden. Es soll gezeigt werden, wie es um die deutschen Bauern steht, die hoffen, in persönlichen Gesprächen mit den Politikern Lösungen für die Probleme zu finden.

Bildunterzeile: Die drei Beckumer Landwirte: Michael Tigges, Pascal Plum und Andreas Willenbrink nahmen an der Demonstration in Bonn teil, zu der tausende Landwirte mit Treckern angereist waren.

Von Elisabeth Eickmeier

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