11. Dezember 2017 / Allgemeines

Preisgekrönte Songtexte entstehen in Beckum

Songwriter Andreas A. Sutter punktet zweifach beim „Deutschen Rock und Pop Preis“ in Siege

Preisgekrönte Songtexte entstehen in Beckum

Songwriter Andreas A. Sutter punktet zweifach beim „Deutschen Rock und Pop Preis“ in Siegen
 
Alljährlich kürt der Deutsche Rock & Pop Musikerverband e.V. die besten Musikschaffenden des Landes. Interpreten und Kreative wetteifern um die Gunst der Jury. Auch jene, die im Hintergrund kreativ sind, werden geehrt: Die Songtexter. Dieses Jahr fiel die Wahl der Jury auf einen Künstler mit Wurzeln in Beckum: Andreas A. Sutter wurde am Samstag (09. Dezember) bei der Preisverleihung in der Siegerlandhalle gleich doppelt mit dem Award für den besten Songtext ausgezeichnet. „König von Facebook“ und „Die Zauberer sind alt geworden“  heißen die Stücke, die die Preisrichter begeisterten: Sie belegten den ersten und zweiten Platz
 
Der Deutsche Rock und Pop Preis wird bereits seit 1983 durch den Deutscher Rock& Pop Musikerverband e.V. genreübergreifende in verschiedenen Kategorien vergeben. Die Non-Profit-Organisation mit Sitz in Lüneburg ist eine wichtige Interessenvertretung für Musiker und Kulturschaffende. In diesem Jahr erhält mit Andreas A. Sutter ein Exil-Beckumer die begehrte Trophäe: Der Songtexter hat familiäre  Wurzeln im Münsterland und lebte viele Jahre lang in Beckum. Derzeit wohnt und arbeitet er in Essen.
 
Im Songtext „König von Facebook“  greift Sutter das Leben in der digitalen Scheinwelt und die Auswirkungen auf das wirkliche Leben auf. Der Komponist Andy Rufus hat diesen Text für die Hamburger Sängerin Frl. Krumm vertont. Eine kölsche Version des „König von Facebook“ ist für „Die Ittertaler“ reserviert.  Eine Mehrfachnutzung von Songtexten durch verschiedene Musiker ist in der Branche nicht ungewöhnlich: Es kann durchaus geschehen, dass der selbe Text in verschiedenen Genres mit ganz verschiedenen Melodien interpretiert wird.
 
Der zweite gekürte Songtext „Die Zauberer sind alt geworden“ widmet sich nostalgisch dem Bedauern über den Verlust des kindlich-naiven Märchenglaubens, einer Welt, in der alles viel einfacher und aufregender war.
 
Als Texter ist der Songpoet in verschiedensten Genres unterwegs. Sein Repertoire ist universell: Ob schwungvoller Pop, kräftiger Rock, gefühlvolle Balladen, emotionaler Schlager oder intelligenter Hiphop : Andreas A. Sutter liefert die passenden Worte zu packenden Melodien. Immer wieder mit den Anforderungen der unterschiedlichsten Genres konfrontiert zu sein, ist eine reizvolle Aufgabe, die auch einen Blick über den eigenen Horizont heraus ermöglicht. Dass es dabei auch zu Berührungen mit kuriosen Genres wie slowenischer Polkamusik kommt, zu der Texte in Kölsch  verfasst werden sollen, ist als künstlerischer Impuls immer wieder spannend.
 
Einige der bekannten Namen, mit denen Sutter aktuell kooperiert, sind der Essener Sänger Bastian Korn („78Twins“), die Komponisten und Produzenten Clou Simon und Andy Rufus sowie Nadja Kossinskaja alias Nadiya. Die vielseitige Künstlerin, die bereits mit Peter Maffay zusammenarbeitete, bereitet derzeit ihr erstes Gesangsalbum vor.
 
Als Songtexter bewegt Andreas A. Sutter sich nicht nur in handwerklicher Hinsicht in einem sehr komplexen Business. Sei es, dass Interpreten oder Musikverlage sich die Nutzungsrechte an einem seiner Werke sichern oder mit Ideen auf ihn zukommen, auf deren Basis ein Text erarbeitet werden soll: Der eloquente Texter findet die richtigen Worte, die später, von der Melodie getragen, als Ohrwürmer ihr Publikum ereichen. Dabei ist die Zusammenarbeit je nach Projekt und Genre ganz unterschiedlich: Die Verlage der Schlagerbranche suchen meist komplett fertige Lieder, bei denen Komposition und Text vorhanden sind, Interpreten und Komponisten hingegen sind auf der Suche nach Texten, weiß Sutter zu berichten.
 
In der Branche kommt es auch für Songwriter immer wieder zu schicksalhaften Begegnungen. So kam seinerzeit nach einer Zufallsbegegnung nur knapp eine Kooperation mit Udo Jürgens nicht zustande, der sich für einen der Texte Sutters interessierte. „Tausend Kriege“, so der Titel, wurde später erfolgreich von Bastian Korn interpretiert.
 
Das Schreiben liegt Andreas A. Sutter im Blut: Als Songtexter, Ghostwriter und Werbetexter ist er nicht nur in der Musikszene unterwegs. Seine Liebe zum Texten entdeckte er bereits in jungen Jahren: Der erste veröffentlichte Text erschien 1969 in der Tageszeitung „Die Glocke“. Den Anstoß zur späteren Texterkarriere gab die Großmutter, die das Gedicht „Die Nacht ist klar“ ohne Wissen des damals zehnjährigen Enkels an die Redaktion eingesandt hatte. Das Münsterland erwies sich auch weiterhin als inspirierende Umgebung: Andreas A. Sutter lebte dort fünfzehn Jahre lang und ist der Region nach wie vor verbunden. Seine ersten Songtexte und auch der prämierte  „König von Facebook“ entstanden in Beckum.
 
Zwischenzeitlich hat Andreas A. Sutter sein Talent zum Beruf gemacht: Seine Texte bietet der Profitexter Komponisten und Musikern direkt an, übernimmt aber auch Auftragsarbeiten. Auch außerhalb der Songwriting-Szene lässt Sutter das Schreiben nicht los. So verfasst er auch Märchen und Lyrik, letzteres durchaus für großes Publikum: So ist unter anderem ein Gedicht auf der ZDF-Produktion „Aus vollem Herzen, Folge 2“ veröffentlicht. Auf der im Hörverlag erschienenen CD ist das Gedicht „Der Hände Macht“, vorgetragen vom Schauspieler Claus Theo Gärtner.
 

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