19. Juli 2017 / Allgemeines

Kolumne des Bürgermeisters: Inklusion ist Teilhabe und Miteinander in der Gesellschaft

Kolumne Juli/August 2017:

Kolumne des Bürgermeisters: Inklusion ist Teilhabe und Miteinander in der Gesellschaft

Kolumne Juli/August 2017:

Wie gut das Miteinander in der Beckumer Gesellschaft bereits funktioniert, zeigt sich alljährlich unter anderem am Tag der Begegnung auf dem Westenfeuermarkt. Dieses bunte Fest im Mai bringt behinderte und nicht behinderte Menschen, Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte, Menschen jeden Alters zusammen. Und beim alle 2 Jahre stattfindenden Beckumer Kongress werden aktuelle Themen auf dem Podium diskutiert, die für viele Menschen spannend sind. So standen hier bereits neue Wohnformen oder die Vorsorgevollmacht im Fokus. Hinter diesen Veranstaltungen stehen die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen Monika Björklund sowie der Arbeitskreis Begegnung, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung zusammen kommen. Daneben engagieren sich viele Gruppen in Beckum für Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit. Zahlreiche Selbsthilfegruppen sind hier aktiv, um auf sich aufmerksam zu machen oder gemeinsam Themen in Angriff zu nehmen. Herausragend ist auch der Verein „fuereinander“ mit der Begegnungsstätte „Alte Gärtnerei“, wo viele Fäden zu Angeboten und Hilfen zusammen laufen. Gemeinsam mit der Kulturinitiative Filou wird inklusives Theater gemacht: einfach sehenswert! Und natürlich leisten auch die großen Träger in der Region wie die Caritas neben Wohn- und Pflegeangeboten vielfältige und weitergehende Arbeit.

Jeder Mensch soll in der Lage sein, möglichst eigenständig zu leben und für sich zu entscheiden. Diese Teilhabe ist das Ziel der Inklusion. Das ist ein stetiger Prozess, der nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Der Arbeitskreis Begegnung erarbeitet zurzeit einen Inklusionsplan mit kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Zielen. Kurzfristig sollen beispielsweise örtliche Gegebenheiten besser erfasst werden. Langfristig sollen Informationen für alle Menschen bereitgestellt werden, die ansonsten kognitiv schlecht zu erreichen sind, beispielsweise durch leichte Sprache. Das ist eine reduzierte Form der deutschen Sprache mit eigenen Regeln, die es auch funktionalen Analphabeten oder Migranten erleichtert, komplexe Sachverhalte zu verstehen.

Ein Weg zur vollständigen Teilhabe aller Menschen ist die Barrierefreiheit. Die reicht von Fahrstühlen und abgeflachten Bürgersteigen über leicht zugängliche Informationen bis hin zu Barrieren in den Köpfen mancher Menschen. Und so kümmert sich Monika Björklund mal um die Umsetzung einer DIN-Norm in einem Gebäude, mal um Fragen zum Schwerbehindertenausweis und dann um Zuschüsse für einen Gebärdendolmetscher. Öffentliche Gebäude gelten übrigens dann als barrierefrei, wenn der nicht vorhandene Sinn durch 2 andere ersetzt wird. Zwei Beispiele: Ein Blinder erfährt alle erforderlichen Informationen über Hören und Tasten. Ein Gehörloser bekommt optische Anreize. So sollte ein Alarm hier zusätzlich aufblitzen. So vielfältig die Einschränkungen und Barrieren, so vielfältig ist auch die Arbeit der Behindertenbeauftragten. So sehen es  das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und die UN-Menschenrechtskonvention vor. Zugegeben: Das ist eine große Herausforderung, der sich die Stadt Beckum seit langem und in Zukunft stellt.

Ihr Karl-Uwe Strothmann

 

Quelle

 

 

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