In den meisten Fällen weisen europäische Medien wie die "Tagesschau", die im Zentrum der Ausstellung steht, einen "blinden Fleck" auf, sobald Ereignisse den Globalen Süden, das sind sogenannte „Dritte Welt- bzw. Entwicklungs- und Schwellenländer“, betreffen: Diese werden schlichtweg ausgeblendet bzw. „übersehen“. Mit anderen Worten, es wird nicht oder nur sehr wenig über sie berichtet.
Die Ausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ widmet sich dieser Form einseitiger Berichterstattung und verdeutlicht, wie geografisch unausgewogen der Informationsfluss ist, weil der sogenannte „Westen“ überproportional präsent ist, während zahlreiche Staaten des Globalen Südens an den Rand gedrängt oder teilweise ignoriert werden“, erklärte der Leiter der VHS, Dr. Jürgen Rauter.
Dies zeigt sich beispielsweise in der Corona-Berichterstattung, wo 2020 nur 5% sämtlicher Corona-Beiträge den globalen Süden betrafen.
„Die Wanderausstellung wird somit zu einem Impuls dafür zu einer „fairen“ Form einer globalen Berichterstattung zu finden, von der in erster Linie der Süden profitieren kann, sie ist gleichzeitig aber auch ein Hinweis für die Konsumenten, dass ihnen unter den aktuellen Bedingungen kein vollständiges globales Bild, sondern nur ein kleiner Ausschnitt der Welt vermittelt werden kann“, so Dr. Rauter. Offen bleibt dabei die Frage, wer diesen Ausschnitt festlegt.
Die Wanderausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Fairtrade-Stadt Beckum am Montag im Gebäude der Volkshochschule Beckum-Wadersloh, Antoniusstraße 5-7 in Beckum, im 1. Stock, eröffnet und ist bis zum 31.03.2023 zu sehen. Personen mit körperlichen Gebrechen oder Behinderungen können die Ausstellungsmaterialien auch online einsehen unter >> www.ivr-heidelberg.de.
Von Elisabeth Eickmeier.