26. November 2020 / Lokales

Schreib- und Malwerkstatt für psychisch kranke und einsame Menschen

Neues Projekt des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Kreis Warendorf

Krisenmanagement - das ist das Schlagwort, das die Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes im Kreis Warendorf in diesen turbulenten Zeiten am besten umschreibt. Widmen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes auch ohne Covid-19 den Krisen im Leben der betroffenen Klientinnen und Klienten, dann in den Monaten der Pandemie umso mehr.

Da reale Treffen ausbleiben müssen, aber viele Klientinnen und Klienten signalisieren, wie sehr das stabilisierende und motivierende Element der Gruppenarbeit fehlt, reagiert der Sozialpsychiatrische Dienst mit dem Angebot einer Kreativwerkstatt.

Der Beratungsbedarf bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen steigt auch angesichts ungewisser Lagen. Betroffene, die unter Depressionen, Vereinsamungstendenzen und psychotischen Störungen leiden, werden durch schwelende Ängste und ungewisse Zukunftsprognosen zusätzlich verunsichert.

Die Richtlinien zum Umgang mit Corona erfordern Flexibilität und ein bedarfsgerechtes Reagieren des Gesundheitsamtes. So musste zum Beispiel seit dem ersten Lockdown der Umgang mit persönlichen Beratungskontakten neu überdacht werden. Bei Selbst- und Fremdgefährdungen, aber auch präventiv zur Vermeidung von dauerhaften Krisen, wurde unter Wahrung der Hygieneregeln nach wie vor der persönliche Kontakt gesucht.

Besonders betroffen von den massiven Einschränkungen war und ist die Gruppenarbeit des Dienstes. Sowohl die Arbeit des Freizeit- beziehungsweise des Patientenclubs für die von Vereinsamung bedrohten Menschen, als auch die Angehörigenarbeit mussten stets aufs Neue dem Infektionsgeschehen angepasst werden. Ein gut durchdachtes Hygienekonzept und alternative Formen der Gruppenarbeit, zum Beispiel in Form von Spaziergängen an frischer Luft, ermöglichten es, situativ zu reagieren.

Nun sind erneute massive Einschränkungen im Rahmen des Teillockdowns eingetreten. Die bisherigen Gruppenmitglieder, aber auch andere Menschen, die eine Beschäftigung suchen, sind aufgerufen, ihre Schreib- und Maltalente zum Ausdruck zu bringen. In Form von kleinen Gedichten, Kurzgeschichten, aber gerne auch gemalten oder gezeichneten Werken, kann jeder seiner gegenwärtigen Stimmung freien Lauf lassen.

Die Werke können ab sofort an Schreibwerkstatt@Kreis-Warendorf.de gemailt oder an die Nebenstellen des Gesundheitsamtes (SPDI Warendorf, Waldenburgerstraße 2, 48231 Warendorf; SPDI Ahlen, Von-Geismar-Straße 12, 59229 Ahlen; SPDI Oelde, Am Bahnhof 2a, 59302 Oelde; SPDI Beckum, Alleestraße 59, 59269 Beckum) postalisch geschickt oder persönlich vorbeigebracht werden. Getipptes ist ebenso willkommen, wie handschriftlich Geschriebenes und Gemaltes.

Die kreativen Ergebnisse sollen im Laufe des Folgejahres in einem Kalender oder einer Broschüre zum Thema „Perspektiven“ veröffentlicht werden. Bei Rückfragen wende dich gerne auch telefonisch an: Kristina Biedermann, Diplom-Sozialarbeiterin, SPDI Ahlen: 02581/535373. 

Quelle

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Lokales

Fehlkalkulationen im Haushaltsplan

weiterlesen...
Lokales

Jahrmarkt der FILOUmenalen historischen Superlative

weiterlesen...
Lokales

800 Jahre Beckum und 41. Westfälischer Hansetag

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung hat untersucht, wie gut sich maschinell trainierte Algorithmen für die Lawinenvorhersage eignen. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

weiterlesen...