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Der jüdische Friedhof am Ostwall hat sich bis zur Gegenwart weitgehend unverändert erhalten und ist damit heute das bedeutendste Denkmal der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gegründeten jüdischen Gemeinde Beckum.
Nahe des Kollenbachs wurden bis in die Zeit der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten viele ihrer verstorbenen Gemeindemitglieder beerdigt – daran erinnern etliche, teils über 200 Jahre alte Grabsteine, welche diesem Ort mit seiner natürlichen Belassenheit eine ganz besondere Atmosphäre geben.
Zu verdanken ist dieser beeindruckende Zustand allein der jüdischen Tradition, wonach ein Grab der ewigen Ruhe dient und völlig unversehrt bleiben soll; nur die Natur darf einwirken. Deshalb wird auch in wenigen Tagen wieder am rechten Torpfeiler auf einer Bronzetafel folgende Inschrift zu lesen sein: „BETH OLAM – STÄTTE DER EWIGKEIT“.
Um die besondere Würde und Bedeutung dieses Ortes wieder besser hervorzuheben, hat sich der Heimat- und Geschichtsverein Beckum vor einigen Monaten entschlossen, die Toranlage des jüdischen Friedhofs nach historischem Vorbild zu erneuern.
Mithilfe von vielen engagierten Beteiligten konnte dieses Vorhaben nun realisiert werden. Zukünftig soll das erneuerte Tor in erster Linie wieder eine Zierde dieses wichtigen Ortes sein und auf Spuren jüdischen Lebens in Beckum aufmerksam machen – nicht zuletzt soll dadurch aber auch an Verfolgung, Vertreibung und Ermordung jüdischer Menschen in nationalsozialistischer Zeit erinnert werden.
>> Alle Interessierten sind zur heutigen Einweihung (27. Juni 2019) um 18:00 herzlich eingeladen!