Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Rettungswache rund 1,1 Mio. Euro teurer als geschätzt

In der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalausschusses am 16.03.2021 wurde bereits das geplante Bauprojekt an der Wickingstraße vorgestellt. Entstehen soll ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Rettungswache in Neubeckum. Veranschlagt waren für diesen Bau rund 4,3 Millionen Euro, die in den Haushaltsplan 2021 mit aufgenommen wurden. Nun belaufen sich die Kostenschätzungen und Berechnungen (Stand 17.05.2021) auf rund 5.410.000,00 Euro. Die Gründe dafür sind verschieden:

Aufgrund der Beschaffenheit des Grundstücks, die im Jahr 2018 noch nicht bekannt war, entstehen Mehrkosten durch die Baugrundbeschaffenheit, die erforderliche Regenrückhaltung, die äußere Erschließung und den Anschluss an die Landstraße L882.

Bereits in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalausschusses wurde berichtet, dass im Jahr 2018 der Raumbedarf zu gering eingeschätzt wurde. Seitdem habe sich die Feuerwache vergrößert und es wird mehr Platz für die Fachkräfte benötigt. Außerdem wolle man zukunftsorientiert sein und bereits Platz schaffen, der in Zukunft benötigt wird. „Für die Feuerwehr ist dies ein zusätzlicher Fahrzeugstellplatz, eine Umkleide für die Jugendfeuerwehr, ein Jugendraum, ein Büro und ein Sportraum. Für den Rettungsdienst ergibt sich ein zusätzlicher Flächenbedarf für Umkleide, Büro und Funktionsräume, wie beispielsweise für die Desinfektion, Wäsche- und Sauerstoffraum.“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Außerdem wurde ein Immissionsschutzgutachten erstellt, bei dem deutlich wurde, dass Lärmschutzwände benötigt werden, die zusätzliche Kosten verursachen.

Aufgrund dieser erneuten Kostenschätzung wurden nun einige Einsparungen in Erwägung gezogen. Zum einen könnte auf den verglasten größeren Eingangsbereich verzichtet werden und zum anderen kann statt einer Zaunanlage, bestehend aus Schiebetoren und einer Umzäunung mit Stabgitterzaunelementen, eine Hecke gepflanzt werden mit einer Schranke. Dadurch ergeben sich Einsparungen von insgesamt 68.500 €. Bei Realisierung der vorgeschlagenen Einsparpotentialen betragen die Kosten also 5.338.000,00 Euro. Einsparungen in anderen Bereichen wie beispielsweise im Bereich der Jugendräume hält die Verwaltung nicht für sinnvoll, da das freiwillige Engagement der Jugendlichen unterstützt werden soll.

Fachdienstleiter des Brandschutzes und Rettungsdienstes Marcus Scheele empfand die anderen Einsparpotentiale ebenfalls nicht für sinnvoll, wie er gestern in dem Ausschuss für Bauen, Umwelt, Klimaschutz, Energie und Vergaben erläuterte. Da gewährleistet werden muss, dass keine Externen, wie zum Beispiel Kinder und Jugendliche problemlos auf das Feuerwehrgelände gelangen können, sei ein guter Zaun notwendig. Eine Hecke mit einer einfachen Schranke sehe er dort eher problematisch. Außerdem plädierte er für den verglasten Eingangsbereich, da die Feuerwehr die Möglichkeit hat, eine historische Spritze vom Förderverein zu bekommen, die sie dort platzieren können.

Die Ausschussmitglieder pflichteten dort dem Fachdienstleiter bei und stimmten schlussendlich einstimmig für die Planung des Feuerwehrgerätehauses mit Rettungswache ohne die Einsparungen. Es entstehen nun Kosten in Höhe von 5.406.000,00 Euro. 

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