26. August 2021 / Politik

Keine Luftfilteranlagen für die Beckumer Schulen

Ausschuss für Schule, Kultur und Sport

Am gestrigen Mittwoch fand in der Aula des Berufskollegs Beckum um 17:00 Uhr die Ausschusssitzung zum Thema der optimalen Vorbereitung der Schulen auf die zu erwartenden steigenden Inzidenzen statt. Hierbei handelt es sich um eine Sondersitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport.

Die SPD-Fraktion, sowie die FDP-Fraktion stellten bereits Anträge zur Klärung von Fragen, wie die Schulen sich auf den Herbst und Winter vorbereiten, um in Bezug auf die steigenden Inzidenzen die Schüler bestmöglich zu schützen und weiteren Distanzunterricht zu vermeiden. Bei diesen Fragen steht die Aneignung von Luftfilteranlagen und ihre Effizienz im Fokus. Beide Fraktionen äußerten sich ausdrücklich über die Ausstattung aller Räume von Schülern unter 12 Jahren mit einem mobilen Luftfiltergerät. Diese Anhaltspunkte sollten schnellstmöglich und bis spätestens zum Ende der kommenden Herbstferien umgesetzt werden.

Beide Fraktionen befürworten die Aneignung dieser Filter mit den Förderungen, welche dem Land NRW neue finanzielle Möglichkeiten gibt und 80% der Kosten von angeschafften Luftfiltern übernimmt. Ziel ist es, die Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Auch die FWG vertritt die Meinung, dass eine Aneignung der Luftfilter von Nöten sei, jedoch bestehe noch viel Bedarf an Hinterfragung zu dieser Thematik und der Umsetzung.

Da die Anträge der Fraktionen ähnliche Absichten haben, beantwortete die Verwaltung das Anliegen flächenübergreifend. Die Verwaltung teilt die Schulräume nach Belüftungsmöglichkeiten in drei Kategorien ein. Nach der Überprüfung dieser Räume kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass nur Sport- und Turnhallen nicht ausreichend gelüfteten werden können. Besagte Sport- und Turnhallen wurden mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet. Aus Verwaltungssicht sei eine Anschaffung von Luftreinigungsgeräten für alle anderen Räume also nicht notwendig.

In der gestrigen Sondersitzung wurde über den Antrag der SPD beraten, alle Räume, die Kinder unter 12 Jahren in einer Bildungseinrichtung besuchen, mit mobilen Luftfiltergeräten auszustatten. Neben Ausschussmitgliedern, Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bürgermeister, waren auch Vertreter der Elternschaft und Schulleitungen Beckumer Schulen vor Ort.

Die SPD setzte sich bis zum Schluss für die Anschaffung der Luftfilteranlagen ein. Sie böten eine zusätzliche Sicherheit für die Kinder und seien die optimale Vorbereitung auf die kalten Monate in den Schulen, so die SPD. Auch die FDP äußerte sich positiv zu den Anlagen und sprach sich in der Sitzung vor allem für das Modell des Max-Planck-Institutes aus Mainz aus.

Alle Fraktionen waren sich einig, dass die Schülerinnen und Schüler so gut wie möglich geschützt werden sollen, jedoch gab es Unstimmigkeiten wie dies umgesetzt werden soll. Ute Bienengräber-Killmann, Schulleiterin des Kopernikus-Gymnasiums in Neubeckum berichtete, dass Lüften weiterhin das „A+O“ sei. Dort stimmte ihr auch Cornelia Baumann vom Fachbereich Bildung, Kultur und Freizeit zu. Luftfilteranlagen würden nicht die regelmäßige Lüftung in den Räumen ersetzen. Dazu kommt, dass der zusätzliche Stromverbrauch nicht mit den jetzigen Kapazitäten in den Schulen zu stemmen sei. So müsse vorerst eine Ertüchtigung der Räume erfolgen, was vor Anfang des nächsten Jahres nicht möglich sei. Auch Godehard Stein, Schulleiter der Sekundarschule, sprach sich gegen die Geräte aus. Sie seien bereits an seiner Schule im Einsatz gewesen, seien jedoch zu groß und zu laut, um einen sinnvollen Unterricht zu machen. Außerdem ist er der Meinung, dass die Hygienekonzepte an den Schulen mit regelmäßigen Tests, Lüften, Masken und Abstand die Schule bereits zu einem sicheren Ort machen.

Gregor Stöppel von der FWG Fraktion äußerte, dass hier eine faktenbasierte Entscheidung getroffen werden müsse und keine Emotionale. Durch die Darlegung der Verwaltung und den Berichten der Schulleitungen lehnte die FWG-Fraktion den Antrag auf Luftfilteranlagen ab. Auch die Grünen und CDU stellten sich gegen den Antrag der SPD. Die Faktenlage sei nicht ausreichend, um über eine Beschaffung der Anlagen nachzudenken.
Schließlich wurde der Antrag der SPD mehrheitlich abgelehnt.

Doch wie geht es nun an den Schulen weiter? Gemeinsam mit der Energieversorgung Beckum werden bereits an einigen Schulen CO2-Melder getestet und geprüft, ob diese auf alle Schulen ausgeweitet werden können. Dieses Pilotprojekt läuft bereits und soll schnellstmöglich umgesetzt werden.

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