25. August 2020 / Politik

„Gutes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit“

Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass

 Wieder ein heißer Sommertag: Seit drei Jahren in Folge zu wenig Niederschläge und ein spürbarer Klimawandel. Deshalb sucht Annette Watermann-Krass, SPD-Landtagsabgeordnete regelmäßig das Gespräch mit den Wasserversorgern. Zuletzt beim Wasserwerk der Wasserversorgung Beckum GmbH (WVB) in Warendorf – Vohren. Das Wasserwerk an der Ems deckt zu 46 % das Wasseraufkommen des Regionalversorgers, der zwischen Ems und Lippe sein Versorgungsgebiet hat.

Ein Thema war die Düngeverordnung und die Wasserkooperation mit den Landwirten. Die Situation von zu hohen Nitratbelastungen im Grundwasser hat sich verbessert. Die Werte im Sickerwasser nachhaltig zu reduzieren, sind die nächste Herausforderung.

Die WVB konnte aus ihren eigenen Messstellen entnehmen, dass die Nitratkonzentrationen im oberflächennahen Grundwasser zurückgegangen sind. Dennoch sei es hier wichtig, weiterhin genug Geld für die Wasserkooperation zu haben, so die Umweltpolitikerin: „Nur wenn die Wasserqualität weiterhin aktiv geschützt wird, kann die Versorgungssicherheit langfristig garantiert werden.“

Das ist gerade in den heißen Sommertagen eine Herausforderung. Wasserwerksmeister Matthias Schürhörster informiert über den aktuellen und zukünftigen Verbrauch: „In naher Zukunft werden die Infrastrukturen vieler Wasserversorger aufgrund von Spitzenbelastungen an ihre Grenzen kommen.“ An heißen Sommertagen, wenn viel Wasser zur gleichen Zeit benötigt wird, ist die Fördermenge schon jetzt außerordentlich hoch. Die Verbrauchsspitzen werden dabei meist zwischen 18 und 22 Uhr erreicht. „Um Versorgungsengpässen vorzubeugen, muss der Wasserverbrauch vergleichmäßigt, als auch die Bedingungen für Grundwasserneubildung verbessert werden. Sowohl die Stadtplanung, als auch die Land-Entwässerung muss geändert werden, damit der Niederschlag vor Ort im Boden gehalten wird“, merkte die Fachpolitikerin Annette Watermann-Krass an.

Grundwasserknappheit ist auch in Deutschland eine Begleiterscheinung des Klimawandels 

Ein Beispiel: In einer Nachbarschaft werden bei 35 Grad Celsius gleichzeitig die Pools befüllt und die Rasensprenger angestellt. Logische Konsequenz ist, dass das Trinkwasser für diesen Zeitraum knapp werden kann.

Eine nicht unerhebliche Randerscheinung des menschengemachten Klimawandels. Für Annette Watermann-Krass ist klar, dass diese Problematik sowohl auf Ursachen- als auch auf Symptomebene angegangen werden muss: „Es ist Aufgabe von uns allen, die Erderwärmung so stark wie noch möglich einzudämmen. Dazu gehört eben auch ein koordinierter und kontrollierter Umgang mit unserem Grund- und Trinkwasser.

Natürlich soll aber niemand bei heißen Temperaturen aufs kühle Nass verzichten müssen. Dafür müssen Maßnahmen wie Wassernutzungspläne (u. a. sorgsames Verbrauchsverhalten) ergriffen werden. Denn oft ist nicht nur die Menge ent-scheidend, sondern auch der Zeitpunkt und die Verteilung des Verbrauchs.“ Als Mitglied der Enquete-Kommission „Zukunft der Landwirtschaft“ ist die Grundwassersituation für sie ein wichtiges Anliegen: „Wir müssen Qualität und Versorgungssicherheit für unser Grund-wasser langfristig sichern können. Hand in Hand mit dem Umweltschutz. Denn unser Wasser ist ein Teil davon.“

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