15. Februar 2022 / Politik

Grüne nehmen zum Beckumer Radverkehrskonzept Stellung

Mitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Es folgt eine Mitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Hilfe, die Radfahrer*innen kommen!

„Wir schreiben das Jahr 2023. Der Radverkehr droht die Autos von den Straßen zu verdrängen. Nirgendwo mehr kann man mit seinem SUV direkt vor das Geschäft fahren. Parkplätze sind rar, da jetzt überall Fahrradbügel montiert wurden. Selbst im Kreisverkehr müssen Autofahrer*innen jetzt auf den lästigen Radverkehr achten, und Zebrastreifen halten den Autoverkehr im gesamten Stadtgebiet unnötig auf.“

Solch ein Szenario müsste man erwarten können, wenn man der Argumentation von CDU und FDP im zurückliegenden Stadtentwicklungsausschuss folgt, mit der beide das Radverkehrskonzept abgelehnt haben. Ein Konzept übrigens, dessen Erarbeitung seit nahezu 2 Jahren von allen Fraktionen herbeigesehnt und in einem ganztägigen Workshop mit Fachleuten und genau diesen Fraktionen bearbeitet wurde und nun schlussendlich verabschiedet werden sollte. Ja, sollte, denn daraus wurde bekanntlich nichts. Ohne vorherige Absprachen oder Nachfragen verweigerten CDU und FDP stumpf das von langer Hand vorbereitete und intensiv behandelte Konzept, welches im Übrigen auch nach Beschluss noch immer viel Interpretationsspielraum und Ergänzungsmöglichkeiten böte. Selbst die Schwarz-gelbe Landesregierung hat für einen Entwurf zur Steigerung des Radverkehrs in NRW von derzeit 8% auf 25% bis 2025 gestimmt, und genau hierfür bedarf es dringendst kommunaler Maßnahmen.

Entgegen oben beschriebenem Szenario sieht es doch tatsächlich so aus, dass der Rad- und Fußverkehr derzeit meistens benachteiligt und gefährdet ist, kaum Fahrradbügel vorhanden sind, viele Lücken in sicheren Radrouten bestehen und kaum Fußgängerüberwege existieren. Während zahlreiche und großzügige Parkflächen den kostbaren innerstädtischen Raum beanspruchen und man nahezu überall auf gut ausgebauten Straßen bis dicht zu den Geschäften fahren kann, muss sich der Radverkehr seine Nischen suchen und ist nicht selten Gefahren ausgesetzt.

Hinsichtlich der anstehen Landtagswahlen mag es vielleicht populär sein, in einer Autostadt wie Beckum der Übermacht der Autofahre*innen zuzusprechen, vorwärtsgewandt, förderfähig und klimafreundlich ist dies jedoch ganz bestimmt nicht, und eine zunehmende Anzahl dieser Verkehrsteilnehmer benutzten auch bestimmt gerne mal öfter das Fahrrad, wenn denn die entsprechende Radfahrinfrastruktur eine bessere wäre. Und genau hierfür bedarf es dringendst das längst überfällige Konzept, denn mit einem verbesserten Angebot, wächst bekanntlich ja auch die Nachfrage. Übrigens ist Beckum kein ländlicher Raum, sondern eine Stadt mit fast 38.000 Einwohnern.

Richtig ist hingegen, dass der ländliche Raum derzeit auf das Auto angewiesen ist. Wenn man die Frage nach der Verantwortung für den ÖPNV im ländlichen Raum stellt, sollte man vielleicht mal beim Landrat in Warendorf, beim ehemaligen Landesverkehrsminister Herrn Wüst in Düsseldorf oder am besten gleich beim Verkehrsexperten Herrn MdB Rehbaum anfragen. Letzteren hätte man sogar letzten Samstag persönlich fragen können, da er zwar unabgestimmt, aber dafür rechtzeitig bei der rein innerstädtischen Solidaritätskundgebung zur Überraschung einiger zum Pressefoto erschien. Wann sind doch gleich die Landtagswahlen? Ach ja, interessant ist da noch die Frage, wer denn in den letzten 30 Jahren hauptverantwortlich für die Rückbildung des ÖNPV und insbesondere der WLE im Kreis WAF war und ist?"

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