17. Dezember 2020 / Meldung der Stadt Beckum

Umgang mit Totholz im Bereich der Landwehr

Stadt beantwortet Anfrage der FWG

Die im Rat der Stadt Beckum vertretenen Fraktionen wurden ausführlich über den Umgang mit Totholz im Bereich der Landwehr informiert. Dazu hatte es einen Antrag der FWG-Fraktion gegeben.

Der zuständige Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Uwe Denkert teilt darin mit, dass bei den regelmäßigen Kontrollen zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit von Rad- und Wanderwegen in den Beckumer Waldgebieten in den letzten Jahren (wie berichtet) ein untypisches Baumsterben beobachtet wurde. So war beispielsweise ein Großteil des Fichtenbestandes durch den Borkenkäfer befallen und ist abgestorben. Die trockene Witterung hat zudem die Rußrindenkrankheit beim Bergahorn begünstigt.

Somit waren an mehreren Orten umfangreiche Fällarbeiten erforderlich. Die Bäume werden bruchsicher abgelegt. Das noch verwertbare Holz wird in Holzpoldern gesammelt abgelegt und abtransportiert. Das grobe Zopfholz im Bereich der Wegesränder wird vor Ort gehäckselt. Im Waldinneren bietet das Totholz Lebensraum für Insekten oder Vögel, dient als Strukturelement und erhöht bei der Zersetzung die Wasserspeicherkapazitäten des Bodens. Die Waldflächen dienen der Naherholung. Die Stadt Beckum betreibt keine kommerzielle Forstwirtschaft.

„Alle erforderlichen Arbeiten", so Denkert weiter, „werden in enger Abstimmung mit dem Revierförster und dem beauftragten zertifizierten Unternehmen durchgeführt. Hierbei liegt ein Hauptaugenmerk darin, dass durch die Arbeiten keine Flurschäden entstehen. Im Bereich der Landwehr gilt diese Vorsicht im Besonderen für das Bodendenkmal, welches durch Befahren mit schwerem Gerät Schaden nehmen würde. Auch aus diesem Grund verbleibt liegendes Totholz im Waldinneren, sofern es nicht vom Rande aus gegriffen und entfernt werden kann."

Die Landwehr ist als historische Wallanlage ein erhaltenswertes Bodendenkmal, das geschützt und gepflegt werden muss. Solche der Stadt vorgelagerten Wallanlagen zogen sich um das gesamte Stadtgebiet und sind heute unterschiedlich gut erkennbar und erhalten. Die Landwehr im Süden Beckums diente dem Schutz von Stadtfeldmark, Höfen und Bauerschaften des Kirchspiels Beckum aber auch der Stadt selbst. Sie war einst mit dichten Hecken bepflanzt und für Mensch und Tier nicht zu überwinden. 

Es ist davon auszugehen, dass auch hier Totholz in Form von abgestorbenen oder umgefallenen Bäumen lag. Aus Sicht der unteren Denkmalbehörde ist es nicht angezeigt, das Totholz zu entfernen. Eine gewisse Menge unterstreicht gar den natürlichen Charakter des Bodendenkmals. Damit kann auch das aufgrund seiner Ausformung bei Jugendlichen beliebte Befahren mit Mountainbikes eingedämmt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass gefällte Bäume auf und in dem Denkmal gelagert werden sollten, allenfalls in der Nähe. Das schützenswerte Bodendenkmal würde ansonsten Schaden durch Reifen- oder Kettenspuren nehmen. 

Eine Aufforstung soll im Übrigen nicht erfolgen. Nach Empfehlungen des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz setzt die Stadt bei der Wiederbewaldung auf die natürliche Verjüngung. Darüber hinaus, so Denkert abschließend, soll die Beschilderung von Bodendenkmalen wie der Landwehr geprüft werden.

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