12. April 2024 / Lokales

Zukunft gestalten: Beckum und Ennigerloh mobilisieren gegen Fachkräftemangel!

Wirtschaftsförderung der Städte Beckum und Ennigerloh luden ein

Wie brandaktuell und dringlich das Thema „Fach- und Arbeitskräftegewinnung“ ist, bewies die Teilnehmerzahl: Zur gemeinsamen Auftaktveranstaltung luden die Wirtschaftsförderungen der Städte Beckum und Ennigerloh ein, und rund 35 Teilnehmer*innen nutzen die Gelegenheit, um in Kurzvorträgen Impulse und Informationen für den eigenen Betrieb mitzunehmen. Schließlich gilt der Fachkräftemangel als „größte Herausforderung für die deutsche Wirtschaft“.

Deutschland steht vor der Aufgabe, den Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken, insbesondere angesichts des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft. Und hier trifft es schlichtweg jeden Bereich: Handwerk, Mittelstand oder Industrie sitzen alle im gleichen Boot. Und ohne Besatzung lässt sich ein Boot nun mal nicht steuern. Wie also das Ruder im wahrsten Sinne des Wortes „herumreißen“?

Vertreter*innen aus verschiedenen regionalen und lokalen Institutionen vermittelten im Ecowest Entsorgungszentrum in Ennigerloh den Teilnehmenden Informationen zu Förderung, Potenziale durch Zuwanderung oder Onboarding.

So wurden u.a. Fördermöglichkeiten durch das Jobcenter des Kreises Warendorf thematisiert: Eingliederungszuschüsse als finanziellen Nachteilsausgleich oder Unterstützungsmöglichkeiten für Azubis waren nur einige dieser Punkte.

Zudem könne die berufliche Integration von geflüchteten Menschen ein probates Mittel zur Fachkräftegewinnung sein.  Und hier kommt das Kompetenzzentrum Migration des Jobcenters des Kreises Warendorf in Spiel: „Wir haben rund 1800 leistungsberechtige Flüchtlinge, unter ihnen hauptsächlich gut ausgebildete Ukrainer, das bedeutet ein enormes Potenzial“, so Teamleiter Sebastian Tigges.  

Allgemeine Informationen zur Beschäftigtenförderung der Agentur für Arbeit präsentierte Melanie Lücke, Teamleiterin des Arbeitgeberservice im Kreis Warendorf, während Jessica Witt von Münsterland e.V. Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten darstellte.  

Wie wichtig das Thema „Onboarding“ in einem Einstellungsprozess ist, präsentierte Sandra Gründel vom Ecowest Entsorgungszentrum. Dabei soll sich der neue Arbeitnehmer von Anfang an im neuen Unternehmen „mitgenommen“ fühlen: Einführungsveranstaltungen, Teamintegration, gezielte Wissensvermittlung durch Fachkräfte der entsprechenden Fachabteilungen, Mitarbeit in abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppen oder auch Feedbackgespräche gehören beim Entsorgungsverbund zu einer erfolgreichen Onboarding-Mentalität – und die hört nicht nach Tag eins des Starts eines neuen Arbeitnehmers auf, sondern kann mitunter bis zu zwölf Monaten dauern.

Nach der Auftaktveranstaltung hatten die Teilnehmer Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und networken. Einhelliger Konsens untereinander: Es muss ein schnellerer Bürokratieabbau bei der Fachkräftegewinnung aus dem Ausland erfolgen. Hier sei klar die Politik gefragt.
Und: Sprache ist der Schlüssel für einen ausländischen Arbeitnehmer, um in Deutschland jobtechnisch erfolgreich durchzustarten.  

Vier weitere Veranstaltungen zum Thema Fachkräftegewinnung folgen im Laufe des Jahres 2024. Diese finden im digitalen Format statt, wie Wirtschaftsförderin Manuela Jacobs-Woltering erklärte.

Text und Bilder: Susann Zwehn

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