3. Februar 2021 / Lokales

Stellungnahme der Elterninitiative "Rettet unsere Grundschullandschaft"

Stellungnahme

Es folgt eine Stellungnahme der Elterninitiative "Rettet unsere Grundschullandschaft":

„Wer die Medienberichterstattung der letzten Tage verfolgt, der merkt: Ganz schön was los in der Beckumer Grundschullandschaft.

Da werden die Zahlen nur 2 Jahre nach Beschlussfassung nach oben korrigiert und festgestellt, dass die zur Verfügung stehenden Kapazitäten nicht ausreichen.

Überrascht uns das?

Nein. Bereits in 2019 haben wir die Zahlen der zukünftig einzuschulenden Kinder abgefragt und das Platzproblem in den durch Beschlussfassung zur Verfügung stehenden 8 Eingangsklassen im Stadtteil Beckum erstmals im Oktober 2019 angesprochen. Im Unterschied zu damals lässt sich dieses Problem heute – auch vor dem Hintergrund der Korrektur - nicht mehr weg diskutieren.

Überrascht uns die Korrektur? Ebenfalls nicht. Denn die Kapazitäten der Kitas sind seit Jahren nicht ausreichend. Dass diese Kinder dann in einer durch Beschlussfassung in 2018 verringerten Anzahl an Eingangsklassen langfristig Platz finden sollen, machte schon in 2019 keinen Sinn.

Schade, dass wir damals, statt Gehör zu finden, diffamiert wurden. Wir wurden als eine Gruppe trauriger Eltern dargestellt, die mit Unwahrheiten Stimmung macht, fundamental Opposition betreibt, Keile dazwischen treibt und lediglich den Zusammenlegungsprozess stört. Wie erklären sich die Akteure von damals, dass unsere angeblich unwahren Argumente nun mehr und mehr wahr werden?

Aber es nützt nichts nach hinten zu schauen. Das erzeugt nur Kopfschütteln, Unverständnis und auch ein Stück weit Wut.

Die Frage, wenn man nach vorne schaut, lautet: Wie kann diese Situation bestmöglich gelöst werden?

Die jetzige Situation sieht so aus, dass die Eichendorffschule und die PGS im Sommer zu einer Schule zusammengelegt werden. Eine Schule, die aufgrund der Umbauverzögerungen zunächst zwei Standorte haben wird. Dass es zu Verzögerungen kommt und somit zwei Standorte ermöglicht werden können, ist dabei ein echter Glücksfall, denn dieser Umstand schafft tatsächlich nun benötigte Kapazitäten.

Dennoch ist es bisher eine Schule, dessen Schulleitung uns nach wie vor nicht bekannt ist. Mit einem Konzept, welches wir nach wie vor nicht kennen. Auch ob, wie und mit wem ab dem Sommer eine Nachmittagsbetreuung in der Roten Erde stattfinden wird, wissen wir nicht.

Was wir aber wissen – es wird Familien geben, die ein Kind am Standort in der Roten Erde und das andere Kind in der Brinkmannstraße haben werden. Was wir wissen, es gibt Familien, die wohnen in der Roten Erde und müssen ihr Kind in der Brinkmannstraße einschulen. Was wir wissen, es gibt Familien, die wohnen in der Roten Erde und haben ihr Kind an der nächstgelegenen Schule – der Martinschule – angemeldet.

Wir sehen unglaubliche Anmeldezahlen an der Martin-, der Sonnen- und der Kardinal-von-Galen-Schule. Die erstgenannten erhalten jeweils eine weitere Eingangsklasse, obwohl es der Beschluss aus 2018, zwecks Sicherung des OGS-Raumbedarfs, anders vorsieht. Und doch müssen 14 Kinder, die bei der Martinschule angemeldet wurden, abgewiesen werden. Wir sehen eine Schule mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen, die nun mit 25 bzw. 26 Kindern bestückt sind. Kurzum – Schulen, die unserer Meinung nach zu voll sind.

Wir lesen - das sei der Elternwille. Und wieder können wir nur den Kopf schütteln. Sollte unsere Meinung bei Politik und Verwaltung diesmal endlich von Interesse sein, dann können wir dazu nur Folgendes sagen:

Elternwille ist es, Grundschulkinder aus einer Familie am gleichen Standort beschulen zu können. Elternwille ist es, kurze Wege zu haben. Elternwille ist es, zu wissen, welches Konzept die zukünftige Schule des Kindes verfolgt.  Elternwille ist es, das Kind in kleinen Klassen zu wissen.  Elternwille ist es – gerade in Zeiten der uns nach wie vor bestimmenden Pandemie –Kindern in der Schule bestmöglichen Abstand zur ermöglichen.

Kurzum – Elternwille ist es, dass der Standort in der Roten Erde bei den derzeitigen und zukünftigen Zahlen einerseits und den begrenzten Kapazitäten an den verbleibenden Standorten andererseits, weiterhin als Schule genutzt wird und entsprechend auch Einschulungen an diesem Standort möglich sind. Und zwar bereits in diesem Sommer. In diesem Punkt teilen wir übrigens nicht die der Presse zu entnehmende Verwaltungsmeinung, dass dies bei der Elternschaft zu Irritationen führen würde. Zu Irritationen führt vielmehr der momentane Zustand.

Würde das der Neuen Grundschule Mitte schaden? Nein – würde es nicht. Die Grundschule Mitte würde eine größere Akzeptanz erfahren, da ihr neben den 4 Zügen am Standort Brinkmannstraße auch am Standort Rote Erde 2 Züge zur Verfügung stünden.

Würde das den anderen Schulen schaden? Ganz sicher nicht, denn auch die anderen Schulen würden entlastet. Würde also eine solche Entscheidung der gesamten Grundschullandschaft zu Gute kommen? JA!

Und was ist mit dem Gebäude in der Roten Erde? Das soll doch schließlich marode sein. Ganz ehrlich – wir kennen dieses Gebäude, da unsere Kinder dieses in den Präsenzphasen tagtäglich besuchen. Von marode kann nun wirklich nicht die Rede sein. Was aber noch immer nicht beantwortet ist, ist die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Gebäudes, denn die wurde nach wie vor nicht geprüft…..warum eigentlich nicht?

Stattdessen aber ermöglicht dieser Standort gerade in Zeiten der Pandemie beinahe traumhafte Bedingungen. So verfügt das Gebäude über mehrere Türen zum Schulhof. Beinahe jeder Klassenraum hat also einen direkten Zugang. Begegnungen auf dem Flur beispielsweise sind somit weitestgehend unnötig. Und auch Querlüften ist hier kein Thema. Der Schulhof selbst ist großzügig – genügend Platz also, um sich auch einmal aus dem Weg gehen zu können.

Wir wünschen uns, dass bald Klarheit in diesem Bereich herrscht, sich Fraktionen nicht mehr über Schülerzahlen wundern, sondern an Lösungen mitwirken und die bestmögliche getroffen wird, die da lautet: Schulstandort Rote Erde weiter nutzen, bis Schülerzahlen und zur Verfügung stehende Kapazitäten an den übrigen Standorten langfristig ausreichen!"

Meistgelesene Artikel

Absage der 800-Jahr-Feier in Beckum
Lokales

Fehlkalkulationen im Haushaltsplan

weiterlesen...
Der RUMMELskedi bringt historischen Flair zu Beckums 800-Jahr-Feier
Lokales

Jahrmarkt der FILOUmenalen historischen Superlative

weiterlesen...
Beckums großes Jubiläumswochenende
Lokales

800 Jahre Beckum und 41. Westfälischer Hansetag

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Malwettbewerb zum 90-jährigen Jubiläum des DRK Ortsverein Neubeckum
Lokales

Reiche bis zum 17. Mai dein Kunstwerk ein!

weiterlesen...
Infoabend zu den Planungsvarianten am Hansa-, Südring und Everkeweg
Lokales

Finale Variante wird dann im Ausschuss für Stadtentwicklung besprochen

weiterlesen...
111 Ratefreunde tippen beim Beckumer Prinzenraten richtig
Lokales

Hauptgewinner des Prinzenratens genießt Festessen mit der Tollität

weiterlesen...