25. März 2022 / Lokales

Pilotprojekt „Pflegebegleiter" bietet offenes Ohr für pflegende Angehörige und Nahstehende

Schulung für Pflegebegleiter werden ab sofort angeboten

Knapp 50 % der Pflegebedürftigen Beckumerinnen und Beckumer werden von ihren Angehörigen gepflegt. Sie leisten tagtäglich das, was normalerweise durch professionelle Hand getan wird. Diese Arbeit kann sehr kräftezehrend und erschöpfend sein. Das ganze Leben dreht sich nur noch um die zu pflegende Person und oftmals werden die eigenen Bedürfnisse hintenangestellt. Mit dem Pilotprojekt des Kreises Warendorf „Pflegebegleiter“ sollen diese Angehörige nun ein offenes Ohr finden.

Denn dieses Programm richtet sich nicht an die pflegebedürftige Person, sondern an die Angehörigen und Nahstehenden. Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter haben ein offenes Ohr für die Pflegenden. Sie bieten selbst keine Entlastungsangebote oder fachliche Beratungen an, sondern stehen als vertrauliche Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zur Verfügung. Sie hören zu und suchen gemeinsam mit den pflegenden Personen nach Lösungen in herausfordernden Situationen. So helfen sie bei Fragen der Alltagsgestaltung mit den pflegebedürftigen Personen und bestärken die Pflegenden dabei, auch für sich selbst zu sorgen. Pflegebegleiterinnen und-begleiter vermitteln ihr Wissen über lokale Hilfs- und Betreuungsangebote und unterstützen die Familien gegebenenfalls bei der Kontaktaufnahme.

Die Pflege eines nahstehenden Menschen zu übernehmen ist nicht leicht. Annette Wernke vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz findet dafür die richtigen Worte: „Pflegende Angehörige sind starke Persönlichkeiten.“ Manchmal sei es schon hilfreich, wenn man ihnen zeige, was gut läuft und wie gut sie mit dieser Situation umgehen.

An dem Pilotprojekt sind neben dem Kreis Warendorf unter anderem auch das Mehrgenerationenhaus Beckum, die Stadt Beckum und das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz beteiligt. Die Koordinierungs- und Vermittlungsaufgaben werden vom Mehrgenrationenhaus in Beckum übernommen. Tessa Rentrup-Wintergalen ist die Ansprechpartnerin vor Ort. Sie nimmt die Anfragen der interessierten pflegenden Personen an und vermittelt eine:n geeignete:n Pflegebegleiter:in. Sie ist beim Erstkontakt der beteiligten Personen anwesend und steht im Anschluss weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Die Pflegebegleiterinnen und Pflegebegleiter sind ehrenamtlich tätig. Sie werden vorab in einer Schulung für ihre Tätigkeit qualifiziert und unterliegen der Schweigepflicht. Die Qualifizierung der Pflegebegleiterinnen und -begleiter erfolgt durch das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz. Dieses hat ein Konzept erstellt, das die Ehrenamtlichen auf die Gespräche und die herausfordernden Situationen vorbereitet. Die Teilnahme an der Schulung ist kostenlos und findet in den Räumlichkeiten der Stadt Beckum statt.

Die erste Schulung der ehrenamtlichen Pflegebegleiterinnen und -begleiter findet an vier Terminen in der Zeit vom 29.04.2022 bis zum 13.05.2022 statt. Nach der Qualifizierung können die Ehrenamtlichen selber entscheiden, wie oft sie tätig sein möchten. So entsteht ein flexibles, aber auch zuverlässiges Angebot für die Pflegenden. 

Du bist interessiert Teil dieses Pilotprojektes zu werden und Menschen mit deiner Fähigkeit zum Zuhören zu unterstützen? Anmeldungen zur Qualifizierung nimmt Tessa Rentrup-Wintergalen unter 02521 824490–161 oder rentrup-wintergalen@muetterzentrum-beckum.de entgegen. Bei weiteren Fragen steht sie ebenfalls zur Verfügung.

Auf dem Foto siehst du Brigitte Klausmeier (Sozialdezernentin Kreis Warendorf), Michael Gerdhenrich (Bürgermeister der Stadt Beckum), Lisa Heese (Geschäftsführerin Mütterzentrum Soziales Netzwerk gGmbH), Annette Wernke (Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz), Beate Baldus (Leitung Pflege- und Wohnberatung Kreis Warendorf) und Tessa Rentrup-Wintergalen (Leitung des Mehrgenerationenhauses Mütterzentrum e.V.)

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