Die Bahnhofsretter Neubeckum krempeln die Ärmel hoch: Die ehemalige Empfangshalle des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes soll zeitnah fit gemacht werden, um öffentliche Veranstaltungen besser durchführen zu können. Im Rahmen eines Crowdfunding-Projekts sollen im ersten Schritt eine feste Strom- und Wasserversorgung installiert sowie eine bestehende Toilettenanlage instandgesetzt werden. Bei der Schwarmfinanzierung unter dem Motto „viele schaffen mehr“ hoffen die Bahnhofsretter auf kleine und große Spenden, um den nötigen Eigenanteil von 5000 Euro für das Vorhaben aufbringen zu können.
„Bisher mussten verschiedene Anfragen für Veranstaltungen von Vereinen und privater Seite abgelehnt werden, weil die nötige Infrastruktur praktisch nicht vorhanden war. Ob Denkmalkonzerte, Ausstellungen oder Vortragsabend – alles war nur mit hohem Aufwand und zusätzlichen Kosten umsetzbar. Das wird sich bald ändern“, erklärt Michael Witte von den Bahnhofsretter den Hintergrund der Gemeinschaftsaktion, die gemeinsam mit der Volksbank im Münsterland umgesetzt wird.
Die Bahnhofsretter, seit geraumer Zeit Teil des Heimatvereins Neubeckum, sind optimistisch, ausreichend Unterstützer zu finden. „Viele Bürger wünschen sich, dass in das ortsbildprägende Denkmal wieder Leben einzieht und es nicht als Lost Place weiter verfällt. Dazu trägt das Projekt bei. Jeder Interessierte kann nach seinen Möglichkeiten durch eine Spende mithelfen, jeder Euro zählt“, betont Witte. Unterstützer können über die Internetseite www.viele-schaffen-mehr.de der Genossenschaftsbanken spenden, dort ist das Projekt unter dem Stichwort „Neubeckum-Bahnhof-Beleben“ registriert.
„Die Angebote für die erforderlichen Arbeiten sind bereits eingeholt. Die Vergabe kann sofort erfolgen, wenn die Finanzierung sichergestellt ist“, sagt Rainer Friedmann, der eine Umsetzung des Vorhabens bis Anfang 2026 für realistisch hält. Die Stadt beteiligt sich mit 10.000 Euro an den Kosten, der Eigenanteil der Bahnhofsretter ist mit 5000 Euro kalkuliert.
Jüngst hatten die Bahnhofsretter mit der Stadt Beckum als Eigentümerin der Immobilie einen sogenannten Gestattungsvertrag abgeschlossen, der ihnen überschaubare Investitionen in der Empfangshalle und den Nebenräumen ermöglicht und die Durchführung von Veranstaltungen erleichtert.
Falls die angestrebte Spendensumme für das erste Vorhaben überschritten wird, werden die Bahnhofsretter die zusätzlichen Mittel weiter in die Empfangshalle investieren. „Ob Beleuchtung, Bühnenelemente, Bestuhlung oder ein vernünftiger Innenanstrich – Ideen gibt es genug. Wir wollen die Aufenthaltsqualität und die Nutzbarkeit des Bahnhofsgebäudes Schritt für Schritt erhöhen, damit das Denkmal zu einem Ort der Kultur und zum Treffpunkt für Vereine und Bürger werden kann“, erklärt Stefan Gödde, Vorsitzender des Heimatvereins Neubeckum.
Alle Infos zum Spendenprojekt „Bahnhof Neubeckum“ unter: www.viele-schaffen-mehr.de
