Karneval 2022 abgesagt

In der Stadt Beckum wird es in der am 11.11. gerade erst begonnenen Session 2022 keine weiteren Karnevalsveranstaltungen mehr geben. Sowohl der Straßenkarneval als auch alle Saalveranstaltungen sind abgesagt. Das betrifft alle Aktivitäten vom Rosenmontagszug und Weiberkarnevalsumzug bis hin zur Stadtübergabe und zum Kinderkarnevalsumzug am Sonntag. Diesen Beschluss hat die Dachgesellschaft „Na, da wären wir ja wieder“ aufgrund der Corona-Situation gefasst und am Mittwochabend während der Beiratssitzung bekanntgegeben.

„Angesichts der Corona-Lage sehen wir keine Möglichkeit, unseren Karneval auch nur annähernd in gewohnter Form zu feiern“, machte Präsident Wolfgang Krogmeier deutlich. „Mit Blick auf die Sicherheit unserer Karnevalisten und der Zuschauer ist eine Absage aller Veranstaltungen der einzig richtige und mögliche Weg“, hob er mit klaren Worten hervor. Vor allem beim Straßenkarneval sei es kaum möglich, die Abstände einzuhalten und vor allem die Zuschauer wirksam zu schützen.

Zudem benötige man für die Großveranstaltungen eine gewisse Planungssicherheit – und die sei angesichts der Corona-Krise nicht gegeben, führte der Präsident weiter aus. So würden zum Beispiel die Wagenbauer und Kapellen zum jetzigen Zeitpunkt diese Sicherheit benötigen, die es aber bei den derzeitigen Corona-Zahlen nicht geben könne.

Während der im Kolpinghaus gut besuchten Beiratssitzung, alle 23 Karnevalsgesellschaften waren mit mehr als 70 Delegierten vertreten, erhielt das Dachgesellschafts-Präsidium nur Zustimmung für die Beschlüsse. Alle Gesellschaften tragen die Entscheidung mit und verzichten ebenfalls auf ihre Sitzungen und Proklamationen der Vereinsprinzen.

„Es wird im Jahr 2022 somit auch keinen neuen Stadtprinzen und Hofmarschall geben“, nannte Krogmeier eine weitere Konsequenz aus der Absage. Der von der KG „Altes Blaues Viertel“ gestellte Stadtelferrat müsse somit in eine weitere Warterunde starten.

Alle für den Karneval so einschneidenden Entscheidungen trugen die Beckumer Karnevalsgesellschaften gemeinsam mit. „Wir ziehen an einem Strang“, fasste der Präsident das Meinungsbild zusammen. Nach einer zweiten Session ohne das närrische Treiben bleibt in der westfälischen Karnevalshochburg Beckum nur die Hoffnung auf einen Neustart im Jahr 2023.

Rosenmontagszug wird nicht nachgeholt

Die Beckumer Karnevalisten machen es ihren Düsseldorfer Kollegen nicht nach. „Wir werden unseren Rosenmontagszug auf keinen Fall im Sommer nachholen“, ließ Präsident Wolfgang Krogmeier keine Zweifel aufkommen. Das sei keine Alternative, stellte er fest und erntete damit während der Beiratssitzung die Zustimmung der Delegierten.

In Aussicht stellte das Präsidium der Dachgesellschaft dagegen ein großes Karnevalsfest, das in den Sommermonaten – sofern es die Corona-Situation dann möglich macht – mit der ganzen Bevölkerung gefeiert werden soll. Dabei könnten zum Beispiel auch die Beckumer Tanzgruppen und Musikzüge auftreten, die jetzt bereits im zweiten Jahr ihre Darbietungen vorbereitet und geprobt haben und ihr Können nicht unter Beweis stellen konnten.

Und auch noch etwas können sich die Karnevalisten freuen: Die Beckumer Rosenmontagszeitung (Beroz) wird auch 2022 erscheinen und einen bunten Einblick in den heimischen Karneval bieten.