18. November 2021 / Lokales

Digitale Endgeräte für alle Schülerinnen und Schüler?

Schul-, Kultur- und Sportausschuss

Digitalisierung ist auch in Schulen ein großes Thema. Immer mehr Schülerinnen und Schüler arbeiten mit eigenen privaten iPads in der Schule. Außerdem werden zudem alle städtischen Schulen mit iPads ausgestattet, die ausschließlich für die Nutzung in der Schule vorgesehen sind. So sollen bis Ende 2021 für rund 75 Prozent aller Schülerinnen und Schüler der städtischen Grundschulen sowie für rund 25 Prozent aller städtischen weiterführenden Schulen in Beckum städtische iPads vorhanden sein.

Gerade während der corona-bedingten Schulschließungen rückte das Homeschooling immer weiter in den Vordergrund, sodass die Kinder sich städtische iPads für den Gebrauch zuhause ausleihen konnten. Der nächste Schritt soll nun sein, alle Schülerinnen und Schüler der Beckumer Schulen mit einem iPad auszustatten. Dieses digitale Endgerät soll sowohl für das Lernen in der Schule als auch zuhause eingesetzt werden.

Derzeit sieht das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen keine Einführung solcher Endgeräte vor, weshalb weder Schulträger noch das Land für eine Finanzierung verantwortlich ist. In den Ausschussvorlagen der Verwaltung heißt es: „Eine klare verbindliche landesseitige Vorgabe hinsichtlich der Beteiligung der Erziehungsberechtigten ist überfällig.“ Die Stadt Beckum vertritt die Auffassung, dass die Finanzierung eines mobilen digitalen Endgerätes durch die Erziehungsberechtigten grundsätzlich zumutbar ist. Es würden unter anderem die Anschaffung von anderem Schulbedarf entfallen (zum Beispiel Nachschlagewerke oder Ergänzungsliteratur) und ein iPad könne auch außerschulisch genutzt werden. Familien, die Leistungen des Jobcenters beziehen, können von dort Förderung erhalten. Ist diese Förderung zum Beispiel durch Anschaffung eines Druckers bereits entfallen, übernehme die Stadt Beckum die Kosten bis zu 350 €. Dies gelte auch für Schulkinder von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern sowie Familien bis zu einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro.

Im heutigen Schul-, Kultur- und Sportausschuss äußerten sich auch die Schulleitungen zu diesem Thema. Dort wurde deutlich, dass derzeit keine Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler gewünscht sind, da durch die Freiwilligkeit ein Flickenteppich entstehen würde, welcher mit deutlichem Mehraufwand durch das Lehrerpersonal verbunden wäre. Anstattdessen wünsche man sich lieber eine verpflichtende Reglung seitens des Landes. Ute Bienengräber-Killmann, Schulleitung des Kopernikus Gymnasiums fasst es zusammen: „Wir werden vom Land komplett alleine gelassen."

Die Verwaltung möchte hier handeln und sich auf Landesebene für eine entsprechende Regelung einsetzen. Dann könnten flächendeckend alle Schülerinnen und Schüler in Zukunft mit einem iPad in der Schule arbeiten. Ein Pilotprojekt gibt es derzeit schon in der Stufe EF. Dort wurden iPad-Klassen eingerichtet, in denen jede Schülerin und jeder Schüler ein Gerät an die Hand bekommt. Der Beschlussvorschlag wird nun noch einmal überarbeitet, bevor er zur Entscheidung gegeben wird.

Meistgelesene Artikel

Absage der 800-Jahr-Feier in Beckum
Lokales

Fehlkalkulationen im Haushaltsplan

weiterlesen...
Der RUMMELskedi bringt historischen Flair zu Beckums 800-Jahr-Feier
Lokales

Jahrmarkt der FILOUmenalen historischen Superlative

weiterlesen...
Beckums großes Jubiläumswochenende
Lokales

800 Jahre Beckum und 41. Westfälischer Hansetag

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie