17. Januar 2025 / Lokales

Die Bühne als Lebenselixier – Ein Interview mit Kathi Laukemper aus Beckum

Von Beckum hinaus in die Welt der Musik und des Theaters

Kathi Laukemper aus Beckum beschreibt ihre Reise als eine Verbindung von Leidenschaft, Inspiration und Rückkehr zu ihren Wurzeln – von den ersten Chorproben in der Musikschule und Auftritten im Filou bis hin zu ihren eigenen Musical-Inszenierungen auf verschiedensten Bühnen. 

Kathi, wie würdest du deine musikalische Reise beschreiben, die in Beckum begann und dich heute auf verschiedenste Bühnen führt?
„Meine Reise begann ziemlich früh. Ich habe seitdem ich vier Jahre alt war im Chor der Musikschule gesungen und dort jährlich Musicals gespielt sowie Tanzklassen im Filou besucht, bis ich 18 war. Die Verbindung zwischen Musik, Theater und Tanz hat mich von Anfang an fasziniert. Später war ich Teil der Irish Folk Band Morning Dew und habe in Münster Sport und Biologie auf Lehramt studiert. Dort kam ich mit dem Freien Musical Ensemble Münster in Kontakt. 2018 habe ich die choreografische Leitung übernommen, was mich schließlich dazu inspiriert hat zusätzlich Theaterpädagogik zu studieren. Heute bin ich als Schauspielerin mit einem mobilen Theater für Kinder unterwegs, das durch ganz NRW tourt und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterpädagogik der Hochschule Osnabrück. Außerdem habe ich das Ensemble CloseUp Kammermusical Münster gegründet, mit dem ich Musicals in einer sehr intimen und reduzierten Form inszeniere.“
 
Was hat dich damals inspiriert, Musik zu machen und wer hat dich besonders geprägt?
„Besonders geprägt haben mich Wolfgang König und Veronika te Reh von der Musikschule Beckum-Warendorf. Auch das Filou mit seinen Tanzklassen hat einen großen Einfluss gehabt. Es war diese Verbindung aus Musik, Tanz und Theater, die mich inspiriert hat. Aber es waren nicht nur die künstlerischen Aspekte, sondern auch die Freundschaften, die in den Ensembles entstanden sind und die Projekte, die wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben.“
 
Was bewegt dich, jedes Jahr in das Filou zu kommen?
"Hier hat für mich alles angefangen. Mit dem CloseUp Kammermusical bin ich dieses Jahr das erste Mal im Filou. Es ist ein besonderes Gefühl, ein Stück, das ich selbst inszeniert habe, an diesen Ort zu bringen. Das ist für mich ‚back to the roots‘ – etwas zurückzugeben an den Ort, der mich so stark geprägt hat. Es ist mir wichtig, Kultur auch an Orte zu bringen, die eine geringere kulturelle Dichte haben. Unser Ensemble ist mobil und tourt durch das Münsterland, um genau das zu ermöglichen.“
 
Als Theaterpädagogin und Schauspielerin setzt du auf die Arbeit mit jungen Menschen. Was ist dir dabei besonders wichtig?
„Ich sehe Theater als ein Medium, das Türen öffnet. Es ist mir wichtig, dass Theater niedrigschwellig und für alle greifbar ist. Das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern für alle Menschen. Theater soll zugänglich sein, inspirieren und neue Perspektiven eröffnen. Egal, ob Kammermusical, Kindertheater oder Hochschulprojekte: Mir geht es darum, Theater zu den Menschen zu bringen.“
 
Mit CloseUp hast du ein Kammermusical-Ensemble gegründet. Was macht diese Art von Projekten für dich so besonders?
„Mit CloseUp habe ich eine ganz neue Rolle eingenommen. Ich stehe nicht auf der Bühne, sondern führe Regie und kümmere mich um die gesamte Inszenierung. Das Genre Musical liegt mir besonders am Herzen. Beim Kammermusical, das mit einer kleinen Besetzung auskommt, entsteht eine sehr intime Atmosphäre. Schauspiel und Musik finden hier in einer intensiven Form zusammen. Dabei möchte ich zeigen, dass Musical mehr ist als flache Geschichten und Show – es kann von echten Gefühlen erzählen und Menschen tief berühren. 

Wie würdest du die Kultur- und Musikszene in Beckum beschreiben, und was bedeutet sie dir persönlich?
„Die Kulturszene in Beckum hat mein Leben geprägt. Sie hat mir den Weg gezeigt, der mich letztlich dorthin gebracht hat, wo ich heute stehe. Es ist schön zu sehen, dass es diese Angebote wie das Filou oder den Chor noch immer gibt. Ich hoffe, dass auch andere Kinder durch diese Szene ihren eigenen Weg finden – so wie ich es getan habe.“

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