8. September 2020 / Lokales

Beckumer berichten: Ludger Schweck

Beckumer berichten

Was hat sich durch die Corona-Pandemie in deinem Leben verändert?

„Ich berichte gerne zu dem Thema, weil ich feststelle, dass Corona mit jedem Einzelnen von uns, so auch mit mir etwas macht. Die Welt hat sich verändert. Wir haben keinen Krieg, aber Corona ist eine Bedrohung, die uns alle dazu drängt und uns inzwischen auch dazu verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um uns und andere Menschen zu schützen.

Ich selbst erlebe dadurch tagtäglich Einschränkungen. Sei es im privaten als auch im beruflichen Leben. Die Einschränkungen sind abhängig von den Informationen des Robert Koch-Instituts und den daraus resultierenden Regelungen der Politik. In Deutschland kann man in Sachen Corona mit relativ guten Ergebnissen aufwarten, weil die Vorgaben passgenau sind und die Bevölkerung die Regelungen im Wesentlichen mitträgt.

Für die kürzlichen Ausschreitungen in Berlin am Reichstag habe ich überhaupt kein Verständnis. Diese Menschen erkennen nicht den Ernst der Lage, wobei sich zusätzlich Randalierer und Störer unter die Demonstranten mischen. Wie kann man zugehen, die wissenschaftlich untermauerten Maßnahmen in Frage zu stellen und insbesondere die Auflagen als zu beschwerlich einzustufen?  Sind die Vorgaben wirklich zu belastend? Ich selbst habe von meinen Eltern oft erfahren, wie schwer die Kriegsjahre und auch der anschließende Wiederaufbau waren. Absolut kein Vergleich zu den geringen Einschränkungen die Corona verursacht.

Ich denke an die vielen Leiden in der Welt, u.a. an Hungersnöte oder die Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer politischen Gesinnung oder aufgrund Ihres Glaubens. Das alles bedeutet viel mehr an Leid oder Einschränkung, als wir es in der jetzigen Coronazeit erleben.

Ich bin froh und stolz, selbst mit wenig Anspruchsmöglichkeiten aufgewachsen zu sein. Das ist vielleicht auch ein Grund, die Einschränkungen aufgrund Corona mit mehr Verständnis annehmen zu können.

Ich finde es hervorragend, wie unsere Politiker mit dem Thema Corona umgehen, die passenden Vorgaben machen und danke allen, die bereit sind, die notwendigen Maßnahmen in Kauf zu nehmen.

Im privaten Bereich empfinde ich selbst kaum Einschränkungen, weil ich gerne aktiv bin und neue Dinge angehe, sei es an meinem Schreibtisch oder auch draußen um Haus und Hof oder im Bereich Handwerk. Ich habe ständig so viel zu tun, dass keine Langeweile aufkommt und ich insofern kaum etwas vermisse, wenn eine Veranstaltung aufgrund Corona abgesagt wird.

Die meisten Veranstaltungen sind ohnehin Spaßveranstaltungen, die ich zum großen Teil nicht benötige.

Beruflich bin ich in einem Unternehmen tätig, welches der kritischen Infrastruktur zugerechnet wird. Hier gilt es, die Bürger dauerhaft und sicher mit Energie und Wasser zu versorgen. Dabei muss aufgrund Corona viel für Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen und damit auch im eigenen Team organisiert werden. So sind beispielsweise Arbeitsgruppen in den Farben rot und grün unterteilt worden mit der Maßgabe, dass beide Farben im Büro als auch auf den Baustellen absolut nicht in Kontakt treten dürfen. Eine Herausforderung, die sich allerdings lohnt. Sollte beispielsweise in einem rotfarbenen Team ein Coronafall auftreten, dürfe das grüne Team weiterarbeiten.

Begrüßt habe ich besonders die Entscheidung der Geschäftsführung, ganz unverhofft aufgrund einer vorgegebenen Coronalage eine Übung stattfinden zu lassen. Dieses Vorgehen wurde durch ein professionelles Unternehmen unterstützt.

Auf Grundlage weniger Informationen habe jeder innerhalb von zwei Stunden die Koffer packen müssen. D.h. jeder hat alle aus seiner Sicht wesentlich erforderlichen Unterlagen aus dem Unternehmen mit nach Hause nehmen müssen, um dann die Arbeit weiter im Homeoffice zu verrichten. Während dieser Zeit ist mit Hilfe von Fragebogen festgestellt worden, welche Unzulänglichkeiten hierbei auftreten und wie diese Mängel eliminiert bzw. minimiert werden können.

Corona hat uns gezeigt, wie plötzlich sich das Leben ändern kann. Corona bedroht die Gesundheit, kann zum Tod führen, beeinträchtigt die Wirtschaft und die Lebensqualität. Aber Corona hat auch vielen Menschen wieder gelehrt, füreinander einzustehen und sich gegenseitig zu helfen. Besonders schön ist es, wenn diese Hilfe von Herzen kommt und sogar Freude bereitet“.

Von Elisabeth Eickmeier

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