14. Oktober 2021 / Lokales

Amnesty stellt neue Adoptionsfälle vor

Amnesty International Gruppe Beckum

Am 11. Oktober 2021 traf sich die Amnesty International Gruppe Beckum, um künftig zwei engagierte Menschenrechtlerinnen aus dem Iran zu unterstützen. Seit der Gründung der Gruppe vor 46 Jahren hat diese fünfzehn Personen adoptiert, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren. Amnesty engagiert sich weltweit für faire Gerichtsverhandlungen und wendet sich grundsätzlich gegen Folter und Todesstrafe.

Vor einigen Wochen bekam die Amnesty International Gruppe Beckum von der AI Koordinationsgruppe folgende Nachricht:

„Am 8. März 2019 ging im Netz ein Video um die Welt, in dem zu sehen war, wie Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi zusammen mit anderen Frauen in einer U-Bahn in Teheran Blumen an die Passanten zum Internationalen Frauentag verteilten. Die Frauen trugen ihre Haare unverhüllt und diskutierten über die Situation der Frauenrechte im Iran. Die beiden Frauen wurden in den Tagen darauf inhaftiert und am 31. Juli 2019 zu je 16 Jahren Haft verurteilt.

Es gab mehrere Anklagepunkte wie „Verbreitung von Propaganda gegen das System“, „Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“ und „Anstiftung und Begünstigung von Verdorbenheit und Prostitution“, diese letzte Anklage allein führte zu 10 Jahren Haft. Bei den unfair geführten Verfahren hatten die Frauen keinen Rechtsbeistand. Auf die Forderung nach einem Verteidiger soll der Richter gesagt haben, dieser könne die Akte ja im Berufungsverfahren einsehen. Während der Untersuchungshaft wurden die Frauen meist in Einzelhaft gehalten. Sie wurden außerdem gezwungen, vor der Kamera zu gestehen, dass hinter ihrem Verhalten ausländische Kräfte gestanden hätten und dass sie ihre Taten „bereuen“. In einem Berufungsverfahren wurde das Strafmaß im Februar 2020 auf je 9 Jahre und 7 Monate festgesetzt, davon allein 5 Jahre und 6 Monate wegen „Förderung der Prostitution“. Nach iranischem Recht muss immer nur die längste der Haftstrafen abgeleistet werden, also hier jeweils 5,5 Jahre."

Die AI Gruppe Beckum beschloss umgehend die beiden iranischen Frauen zu adoptieren und ihre sofortige Freilassung zu fordern. In Zusammenarbeit mit anderen Gruppen möchte die Gruppe die Öffentlichkeit informieren, Petitionen verfassen, Politiker um Mithilfe bitten und unaufhörlich für die Einhaltung der Menschenrechte trommeln.

Am Samstag, den 23. Oktober organisiert die Gruppe einen Infostand auf der Beckumer Nordstraße und bereitet entsprechende Petitionslisten vor. Die iranischen Frauen sind auf die Hilfe vieler Bürger angewiesen.

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