7. August 2024 / Aus aller Welt

WHO-Chef beruft Notfallausschuss wegen Mpox ein

Die Krankheit Mpox hat 2022 die Welt aufgeschreckt, wurde aber schnell unter Kontrolle gebracht. Jetzt gibt es eine neue, gefährliche Variante.

Es gibt Mpox-Impfstoffe, aber sie sind in vielen Ländern nicht verfügbar. (Archivbild)

Angesichts einer besorgniserregenden Variante der gefährlichen Krankheit Mpox in Afrika soll in Kürze der Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tagen. Das gab WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Pressekonferenz in Genf bekannt. Der Notfallausschuss berät den Generaldirektor in der Frage, ob die WHO eine «Notlage internationaler Tragweite» (PHEIC) ausrufen soll.

Neue Fälle sind aus vier Ländern in Afrika gemeldet worden, die vorher keine Mpox-Fälle kannten: Burundi, Ruanda, Kenia und Uganda. Das Risiko bestehe, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet und auch ferne Länder erreicht, sagte Mpox-Expertin Rosamund Lewis. Die Welt sei durch internationale Flüge sehr vernetzt. Die WHO betonte aber, dass sie keine Reisebeschränkungen empfehle. Vielmehr müssten Menschen über Risiken aufgeklärt werden und Behörden wachsam sein, um Ausbrüche frühzeitig zu entdecken.

Das steckt hinter der Krankheit Mpox

Mpox löst Hautausschlag aus und die Betroffenen entwickeln oft hohes Fieber und Muskelschmerzen. Die Krankheit ist vor allem für Kinder gefährlich. Der Notfallausschuss besteht aus unabhängigen Experten. Wann genau er zusammentritt, ist noch nicht klar. Mpox wurde früher «Affenpocken» genannt.

Was die Erklärung einer Notlage bringt

Mit der Erklärung einer solchen Notlage rüttelt die WHO Regierungen auf, ihre Überwachung zu verstärken, nach Ausbrüchen Ausschau zu halten und sich auf eine mögliche Ausbreitung vorzubereiten. Alle Maßnahmen werden von Regierungen beschlossen, die WHO hat keine Befugnisse, Maßnahmen anzuordnen. 

Von Juli 2022 bis Mai 2023 bestand bereits eine von der WHO ausgerufene Mpox-Notlage. Damals gab es Fälle in zahlreichen Ländern, auch in Deutschland. In der Demokratischen Republik Kongo hat sich aber seit September 2023 eine neue Variante entwickelt, Klade 1b, die nach Angaben der WHO »gefährlicher sein könnte als vorherige Varianten. Sie verbreitet sich von Mensch zu Mensch. 


Bildnachweis: © Sven Hoppe/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weitere Artikel derselben Kategorie

Weltraum-Kurzausflug bei «Polaris Dawn» erfolgreich
Aus aller Welt

Die private Weltraum-Mission «Polaris Dawn» übersteht die heikelste Phase. Privat-Astronauten testen bei Miniausflügen ins All einen erstmals genutzten Raumanzug.

weiterlesen...
Sepsis: Lebensbedrohlich und doch oft übersehen
Aus aller Welt

Eine Sepsis ist ein medizinischer Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Besteht ein Verdacht, zählt jede Minute. Doch bei der Erkennung gibt es erhebliche Defizite, wie eine Studie zeigt.

weiterlesen...
US-Amerikaner und Russen mit Sojus auf ISS angekommen
Aus aller Welt

Trotz der schweren politischen Spannungen arbeiten die USA und Russland in der Raumfahrt weiter zusammen. Ein Astronaut erhielt nun eine Mitreisegelegenheit zur ISS, auf der nun viel los ist.

weiterlesen...