9. Dezember 2024 / Aus aller Welt

UN-Bericht: Landflächen sind trockener geworden

Einst feuchte Landschaften sind heute Trockengebiete: In den vergangenen Jahrzehnten war diese Umwandlung an vielen Orten der Welt zu beobachten. Eine UN-Organisation empfiehlt ein Dürre-Monitoring.

Werden Regionen trockener, trifft das die Landwirtschaft. (Archivbild)

Etwa drei Viertel der Landflächen der Erde sind einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahrzehnten dauerhaft trockener geworden. Wird der Ausstoß an Treibhausgasen nicht begrenzt, trockneten zunehmend mehr Landflächen aus, heißt es in Analyse, welche das in Bonn ansässige Sekretariat der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) veröffentlichte. 

Laut der UNCCD-Studie verwandelten sich 7,6 Prozent der Gebiete weltweit von feuchten Landschaften in Trockengebiete. Dies habe große Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Ökosysteme und die dort lebenden Menschen. Der Bericht über «Die globale Bedrohung durch trockene Böden» wurde auf einer UNCCD-Konferenz in Riad in Saudi-Arabien vorgestellt, die vom 2. bis zum 13. Dezember dauert.

Milliarden Menschen betroffen

«Zum ersten Mal wurde die Dürrekrise mit wissenschaftlicher Klarheit dokumentiert und eine existenzielle Bedrohung aufgezeigt, die Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt betrifft», sagte UNCCD-Chef Ibrahim Thiaw laut einer Mitteilung. Im Gegensatz zu vorübergehenden Dürreperioden mit weniger Niederschlägen sei Trockenheit eine permanente Veränderung. 

Besonders stark betroffen von der Austrocknung sind dem Bericht zufolge Europa (96 Prozent der Fläche), Teile der westlichen Vereinigten Staaten, Brasilien, Ostasien und Zentralafrika. Landwirtschaftliche Kornkammern wie etwa im Mittelmeerraum stehen demnach vor einer düsteren Zukunft.

Dürre-Monitoring gefordert

Hauptursache ist laut dem Bericht der von Menschen verursachte Klimawandel. Treibhausgas-Emissionen aus Stromerzeugung, Verkehr, Industrie und geänderter Landnutzung erwärmten den Planeten. Das wirke sich auf Niederschläge, Verdunstung und Pflanzenleben aus, wodurch Bedingungen geschaffen würden, welche Trockenheit verstärkten.

Im Umgang mit Trockenheit empfiehlt der Bericht verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört ein Dürre-Monitoring, um rechtzeitig eingreifen zu können. Auch Anreize für nachhaltige Landnutzung und der Einsatz von Technologien wie Regenwassersammlung, Abwasserrecycling und eine gezielte Bewässerung gehören zu den Empfehlungen.


Bildnachweis: © Darko Vojinovic/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Weitere Artikel derselben Kategorie

Landwirte in Sorge: Wie groß ist das Ausmaß der Tierseuche?
Aus aller Welt

Die Maul- und Klauenseuche ist nach Jahrzehnten zurück in Deutschland. Noch ist das Ausmaß unklar, aber die Besorgnis in der Agrarbranche ist groß. Einen passenden Impfstoff jedenfalls gibt es.

weiterlesen...
Klarheit über Virustyp der Maul- und Klauenseuche
Aus aller Welt

Wie gelangte die Maul- und Klauenseuche nach Brandenburg? Anfang der Woche könnte es erste Hinweise darauf geben. Unterdessen konnten Forscher den spezifischen Virustyp bestimmen.

weiterlesen...
Klarheit über Virustyp der Maul- und Klauenseuche
Aus aller Welt

Forscher sind bei der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche einen Schritt weiter. Sie konnten den spezifischen Virustyp bestimmen. Eine Impfung ist möglich. Anfang der Woche stehen Beratungen an.

weiterlesen...