3. Juli 2023 / Aus aller Welt

Thailand: Misshandelter Elefant zurück in der Heimat

Medien in Thailand sprachen von einer «Odyssee»: Nach monatelanger Vorbereitung ist der Elefant Sak Surin aus Sri Lanka heimgekehrt. Sogar der Umweltminister kam, um das geschundene Tier zu empfangen.

Ein Tierarzt gibt dem Elefanten Sak Surin Wasser.

Ein in Sri Lanka misshandelter Elefant ist nach langem diplomatischen Tauziehen wohlbehalten wieder in seiner Heimat Thailand eingetroffen. Er befinde sich in einem speziellen Zentrum im Norden des Landes in Quarantäne, berichtete die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf die Behörden.

Der 29-jährige Sak Surin, der für seine besonders langen Stoßzähne bekannt ist, war gestern nach monatelanger Vorbereitung mit einer russischen Transportmaschine von Sri Lankas Hauptstadt Colombo nach Chiang Mai geflogen worden. Das Drama um den Dickhäuter hatte in beiden Ländern für viele Schlagzeilen gesorgt. Alle großen Medien berichten seit Wochen über den Fall.

Schwerstarbeit und Misshandlungen

Sak Surin war 2001 ein Geschenk Thailands an die Regierung von Sri Lanka. In den beiden überwiegend buddhistischen Ländern haben Elefanten eine religiöse Bedeutung. Im früheren Ceylon wurde er aber in einem Tempel von einem Mahout (Elefantenführer) misshandelt und musste zudem Schwerstarbeit verrichten, wie Tierschützer beklagten.

Die Organisation Rally for Animal Rights and Environment (RARE), die auf den Fall aufmerksam machte und die Behörden in Thailand informierte, sprach von Abszessen, tiefen Wunden und einem dauerhaft steifen Bein. Die Regierung in Bangkok organisierte daraufhin den Rücktransport und stellte ein Sonderbudget dafür bereit.

In Thailand wurde der Vier-Tonnen-Koloss von Umweltminister Varawut Silpa-archa im Empfang genommen und von Tierärzten untersucht. Sein Zustand sei so gut gewesen, dass er laut Medien umgehend mit einem Spezialtransporter und unter Polizeischutz ins 70 Kilometer entfernte Thai Elephant Conservation Center in Lampang gebracht worden sei.

Zahlreiche Schaulustige waren zum Flughafen gekommen, um einen Blick auf die große graue Stahlbox mit dem Elefanten zu erhaschen, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Sak Surin hatte wochenlang trainieren müssen, in die Box einzusteigen und darin über mehrere Stunden Ruhe zu bewahren. Bei dem Flug wurde er von Veterinären und Elefantenführern (Mahouts) betreut.

Das Interesse ist so groß, dass künftig regelmäßig Live-Aufnahmen von Sak Surin auf Facebook übertragen werden sollen. Nach der 30-tägigen Quarantäne und eingehender medizinischer Behandlung soll der Bulle nach den Plänen schließlich mit anderen Elefanten zusammengebracht werden. Ob er irgendwann nach Sri Lanka zurückgebracht wird, wie es sich die Regierung in Colombo wünscht, ist derzeit noch unklar.


Bildnachweis: © Nareerat Chaywichain/AP/dpa
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