30. März 2025 / Aus aller Welt

Studie: Verlust Weißer Haie schädigt Ökosystem des Meeres

In Südafrikas Bucht False Bay gibt es keine Weißen Haie mehr. Das hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Nahrungskette und biologische Vielfalt im Atlantik.

Verschwinden Spitzenprädatoren wie weiße Haie, kommt es zu Kaskadeneffekten im Ökosystem des Meeres, so die Studie.

Das Verschwinden der Weißen Haie in einer Bucht des Atlantischen Ozeans vor Südafrika hat schwerwiegende Folgen für das Ökosystem des Meeres. Das berichtet ein Forschungsteam im Fachjournal «Frontiers in Marine Science». Der Verlust der Spitzenprädatoren wirke sich demnach negativ auf das gesamte Nahrungsnetz aus, von Robben bis zu kleineren Haiarten sowie Fischen.

Über zwei Jahrzehnte untersuchte die Gruppe der US-amerikanischen Universität von Miami die Rolle des Weißen Hai (Carcharodon carcharias) in der im Atlantischen Ozean liegenden Bucht False Bay, die an die Touristenmetropole Kapstadt grenzt. Die Daten basieren auf Hai-Sichtungen per Boot, Beobachtungen von Kap-Pelzrobben durch Anwohner sowie Aufnahmen ferngesteuerter Unterwasserkameras von Fischen und kleinen Haien.

Die Studie liefere empirische Belege für die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt im Meer, wenn Weiße Haie an der Spitze der Nahrungskette fehlen. «Der Verlust dieses ikonischen Spitzenprädators hat zu einer Zunahme der Sichtungen von Kap-Pelzrobben und Siebenkiemerhaien geführt, was wiederum mit einem Rückgang der Arten einherging, auf die sie als Nahrung angewiesen sind», sagte Hauptautor Neil Hammerschlag. Damit sei wiederum ein Rückgang von Fischen verbunden, von denen sich Robben und kleinere Haiarten ernährten.

Weitreichende Folgen für marines Ökosystem

Die Ergebnisse bestätigten die seit langem etablierte Theorie, dass das Verschwinden eines Spitzenprädators Auswirkungen mit Kaskadeneffekt auf das Ökosystem des Meeres habe, so Hammerschlag. Sie belegten die wichtige Rolle Weißer Haie für die Erhaltung der Gesundheit der Ozeane. «Ohne diese Spitzenprädatoren, die andere Populationen regulieren, sehen wir messbare Veränderungen, die langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit der Ozeane haben könnten», sagte Hammerschlag.

Die Region False Bay, in der der Weiße Hai einst sehr häufig vorkam, habe nach Angaben der Forschenden seit 2015 einen dramatischen Rückgang der Tiere erlebt. Seit August 2018 sei der Spitzenprädator nicht mehr in der Bucht gesichtet worden. Zu den Gründen dafür zählten laut der Studie einerseits die zum Schutz von Badegästen im Meer aufgespannten Netze, in denen sich die Haie verfangen. Andererseits hätten tödliche Angriffe durch Schwertwale - oder Orcas - die Weißen Haie vermutlich aus der Bucht vertrieben.


Bildnachweis: © Neil Hammerschlag/Shark Research/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

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