24. Juli 2023 / Aus aller Welt

Nach Löwensuche: Ergebnis der Spuren-Analyse liegt vor

Die abgeblasene Löwenjagd südlich von Berlin hat viel Spott ausgelöst. War es doch nur ein Wildschwein? Kot und ein Haar kamen ins Labor. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.

Ein Gemeindejäger durchsucht im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin den Wald.

Nach der Entwarnung bei der Suche nach einem vermeintlichen Raubtier südlich von Berlin haben Labor-Analysen ergeben, dass es sich nicht um eine Löwin gehandelt hat.

Experten des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersuchten gefundenen Kot und ein Haar. Danach handle es sich bei dem Tier um einen Pflanzenfresser - also keinen Löwen -, und das Haar stamme auch nicht von einer Katze, teilten die Gemeinde Kleinmachnow und der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit. Die am Freitag abgeblasene Löwenjagd sorgte für spöttische Kommentare auch in internationalen Medien.

War es denn nun ein Wildschwein?

Nach der Labor-Analyse spreche eine Menge dafür, das es ein Wildschwein gewesen sein, absolut sicher sei das bislang aber nicht, hieß es von den Behörden. Das endgültige Ergebnis von Laboranalysen durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung stehe noch aus, da es sich zum Teil um sehr komplexe und langwierige Untersuchungsvorgänge handele.

Polizisten, Jäger und Tierärzte starteten am vergangenen Donnerstag in Berlin und Brandenburg einen aufwendigen Einsatz auf der Suche nach einem vermeintlichen Raubtier. Ein Handyvideo, auf dem nach erster Einschätzung eine Löwin vermutet wurde, hatte die Aktion ausgelöst. Auch Hubschrauber und Drohnen stiegen auf.

Am Freitagmittag wurde der Einsatz dann gestoppt, die Behörden sahen keine Gefahrenlage mehr. Zum einen fanden die Einsatzkräfte keinerlei Hinweise auf ein Raubtier im Wald, zum anderen erklärten zwei Experten nach einer Auswertung der Videobilder, es handle sich höchstwahrscheinlich um ein Wildschwein.

Was ist mit dem Haar?

Das bei der Suche nach dem Tier gefundene Haar hat nach der Untersuchung von Fachleuten keine Eigenschaften eines Katzenhaares, wie die Gemeinde Kleinmachnow am Montag in einem Zwischenergebnis mitteilte. «Es hatte eine Grundsteifigkeit, sprich, es ließ sich nicht verformen, sondern nahm immer wieder seine gebogene Form ein.» Die Experten hätten das Haar mit Löwenhaaren verglichen. Das Labor schließe darauf, dass es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um Katzenhaar handele.

Rein visuell spreche also bereits eine Menge dafür, dass es sich um ein Wildschweinhaar handele, heißt es laut Gemeinde im Bericht der Experten. Mit absoluter Sicherheit lasse sich dies zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sagen. Bei ersten Untersuchungen des Kots zeige sich in der Laborprobe ein hoher Anteil an Pflanzenmaterial, was dagegen spreche, dass es sich um ein hauptsächlich Fleisch fressendes Tier handele, so die Gemeinde in ihrer Mitteilung.


Bildnachweis: © Fabian Sommer/dpa
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