30. Mai 2023 / Aus aller Welt

Licht und Lautsprecher bei Suche nach Kindern im Dschungel

Leben die vier Geschwister nach einem Flugzeugabsturz im kolumbianischen Regenwald noch? Die Suchtrupps geben die Hoffnung nicht auf und setzen jetzt Technik ein.

Das Wrack der Cessna C206: Rund vier Wochen nach dem Absturz des Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens setzt das Militär eine neue Strategie zur Suche der vier vermissten Kinder ein.

Rund vier Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens setzt das Militär eine neue Strategie zur Suche der vier vermissten Kinder ein. Mithilfe von visuellen und akustischen Objekten, die an strategischen Punkten platziert wurden, sollen die Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie einem Jahr zu den Suchtrupps finden, wie die Streitkräfte am Montag (Ortszeit) mitteilten. So würden unter anderem Scheinwerfer und Lautsprecher eingesetzt, über die die Stimme der Großmutter in ihrer indigenen Sprache übertragen wird.

Die Geschwister waren am 1. Mai in der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Am 18. Mai fanden Soldaten auf der Suche nach den Kindern eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halbverzehrte Früchte.

Die neuen Geräte, die mithilfe von Stromgeneratoren betrieben werden, sollen sowohl tagsüber als auch nachts laufen und in Entfernungen von mehr als 500 Metern zu sehen und hören sein, wie es weiter hieß.

Suchaktion «Operation Hoffnung»

Die Suchaktion mit dem Namen «Operation Hoffnung» war zuletzt mit Satellitenbildern und neuem Personal intensiviert worden. In den vergangenen Tagen gab es mehrere mögliche Hinweise auf die Kinder. So seien Gegenstände wie Tennisschuhe, Windeln, eine Handyhülle und ein Deckel von einem Nuckelbecher nahe der Absturzstelle gefunden worden.

«Wir glauben, dass wir bis auf 200 bis 300 Meter an sie herangekommen sind», zitierte die kolumbianische Zeitung «El Tiempo» den Oberbefehlshaber für Sondereinsätze der Streitkräfte, Pedro Arnulfo Sánchez Suárez. Allerdings ist der Dschungel laut «El Tiempo» zwischen Caquetá und Guaviare so dicht, dass «man nicht weiter als 20 Meter sehen kann und die Sonnenstrahlen durch die Bäume kaum zu erkennen sind».

Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.


Bildnachweis: © -/Colombia's Armed Forces Press Office/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vermisste Person Beckum: Günther Krogbeumker aus Vellern wird gesucht!
Lokales

Seit dem 19. Juni 2025 um 9 Uhr nicht mehr nach Hause gekommen

weiterlesen...
Erfolgreicher Abschluss: 47 Abiturientinnen und Abiturienten feiern am Berufskolleg Beckum
Lokales

Abiturientinnen und Abiturienten aus Sport, IT und Gesundheit starten durch!

weiterlesen...
Vandalismusvorfall im Eiscafé San Marco in Neubeckum
Lokales

Flüssigkeitsangriff sorgt für vorübergehende Schließung!

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ein Handschlag mit Folgen: Amerikaner und Russen im All
Aus aller Welt

Mitten im Kalten Krieg schütteln sich vor 50 Jahren ein Amerikaner und ein Russe im All die Hände. Ein halbes Jahrhundert später hält die Zusammenarbeit noch immer – aber die Zeiten sind frostig.

weiterlesen...
Können Tränen lügen? – Weinenden Männern glaubt man eher
Aus aller Welt

Wer nicht weiterweiß, weint schon mal. Laut einer Studie werden diese Tränen stärker als ehrlich angesehen, wenn sie von jenen kommen, die als besonders wenig emotional gelten.

weiterlesen...
Gefahr durch Vibrionen: Sommerhitze lässt das Risiko steigen
Aus aller Welt

Mit der Hitze kommen die Bakterien: Vibrionen können beim Baden schwere Infektionen auslösen. Wer betroffen ist - und wie man sich schützt.

weiterlesen...