25. Dezember 2023 / Aus aller Welt

Jahrelange Flucht: Rios meistgesuchter Krimineller verhaftet

Er gilt als Anführer der größten Miliz Rios, der «Liga da Justiça» (Liga der Gerechtigkeit), und ist laut dem Gouverneur des Bundesstaats Cláudio Castro «Rios Feind Nummer Eins».

Gegen Rios meistgesuchten Kriminellen sollen mindestens zwölf Haftbefehle vorliegen. Nun hat er sich der Polizei gestellt. (Archivbild)

In Brasilien ist der meistgesuchte Kriminelle der Millionenmetropole Rio de Janeiro verhaftet worden. Luis Antônio da Silva Braga, bekannt als Zinho, war seit 2018 auf der Flucht und habe sich der Polizei gestellt, teilte die Bundespolizei in der Nacht von Heiligabend (Ortszeit) mit.

Er gilt als Anführer der größten Miliz Rios, der «Liga da Justiça» (Liga der Gerechtigkeit), und ist laut dem Gouverneur des Bundesstaats Cláudio Castro «Rios Feind Nummer Eins». Gegen ihn würden mindestens zwölf Haftbefehle vorliegen. Er habe sich nach Verhandlungen zwischen seinen Anwälten und der Bundespolizei sowie dem Sekretariat für öffentliche Sicherheit des Bundesstaats gestellt, hieß es.

«Dies ist ein weiteres wichtiges Ergebnis der ernsten und planmäßigen Arbeit, die in Rio de Janeiro und anderen Bundesstaaten zur Bekämpfung krimineller Vereinigungen geleistet wird», sagte Brasiliens Justizminister Flávio Dino der staatlichen Nachrichtenagentur Agencia Brasil zufolge.

Milizen bestehen unter anderem aus aktiven und ehemaligen Polizisten, die in Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt sind. Sie entscheiden in den von ihnen kontrollierten Regionen, wer Strom, Gas und fließendes Wasser bekommt. Zinhos Verbrechersyndikat dominiert vor allem Rios Westzone. Dort wurden erst im Oktober mindestens 35 Busse und ein Zug angezündet, nachdem zuvor der Neffe und die rechte Hand des Milizchefs von der Polizei getötet worden war. Die Gewalt führte zu Schließungen von Schulen und legte den Verkehr vielerorts lahm. Die Polizei geht bei den angezündeten Bussen von einem Racheakt der Miliz aus.


Bildnachweis: © Eos80d, Jose Lucena/TheNEWS2 via ZUMA Press Wire/dpa
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