16. Juni 2024 / Aus aller Welt

Erster Fall der Afrikanischen Schweinepest in Hessen

Die in Deutschland selten auftretende Viruserkrankung Afrikanische Schweinepest ist erstmals in Hessen nachgewiesen worden. Für Menschen ist sie ungefährlich, für Schweine hingegen meist tödlich.

Für Menschen und andere Tierarten ist die Viruserkrankung ungefährlich - bei Haus- und Wildschweinen dagegen unheilbar und verläuft fast immer tödlich.

In Hessen ist die Afrikanische Schweinepest bei einem Wildschwein nachgewiesen worden - es handelt sich um den ersten Fall in dem Bundesland.

Das sterbende Tier sei südlich von Rüsselsheim am Main im Landkreis Groß-Gerau nahe einer Landstraße gefunden worden, teilte das Regierungspräsidium Darmstadt mit. Ein positiver Test auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde demnach vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt. 

Der Kreis Groß-Gerau, das Regierungspräsidium Darmstadt und das hessische Landwirtschaftsministerium arbeiteten laut einer gemeinsamen Mitteilung eng zusammen. Ziel sei es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass sie sich ausbreite oder auf Hausschwein-Bestände übertrete.

Eine Impfung gibt es nicht. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter durch den Menschen übertragen werden. 

Um den Fundort bei Rüsselsheim sollte der Mitteilung zufolge in einem Radius von rund 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet werden. Verfügungen sollen den Umgang mit Schweinen und deren Haltung regeln sowie den Umgang mit tierischen Produkten und das Ausbringen von Gülle. Ein generelles Jagdverbot in der Zone soll dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken.

Zone erfasst auch Gebiete in Rheinland-Pfalz

Betroffen von der Restriktionszone sind neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, der Landkreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Zudem liegen in Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in dem Radius von 15 Kilometern.

In den Kreisen wurden die Suche nach erkrankten Tieren und entsprechende Tests organisiert sowie die Einrichtung von Sammelplätzen für Kadaver vorbereitet. «Bislang wurde lediglich ein infiziertes Wildschwein festgestellt», hieß es in der Mitteilung. Wenige Kilometer davon entfernt wurden demnach zwar zwei tote Wildschweine gefunden - aber negativ auf das Virus getestet. 

Der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes, Torsten Reinwald, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Virus sei vermutlich vom Menschen verbreitet worden, etwa durch Wurstabfälle. Reinwald rief dazu auf, verhaltensauffällige oder tote Wildschweine umgehend der Polizei zu melden. Zudem solle man sich von ihnen fernhalten, um das Virus nicht beispielsweise über die Schuhsohlen zu verbreiten. 

2020 war in Brandenburg der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden. Die Hauptgebiete der Ausbreitung in Deutschland waren dem Jagdverbands-Sprecher zufolge neben Brandenburg bisher Sachsen. Außerdem gab es Fälle in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.


Bildnachweis: © Lino Mirgeler/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vermisste Person Beckum: Günther Krogbeumker aus Vellern wird gesucht!
Lokales

Seit dem 19. Juni 2025 um 9 Uhr nicht mehr nach Hause gekommen

weiterlesen...
Janis Brinkmann ist neuer Jungschützenkönig in Vellern
Lokales

Schützenverein Vellern von 1889 e.V.

weiterlesen...
Einbruch in Firma auf der Dorfstraße in Beckum-Vellern
Polizeimeldungen

Unbekannte brechen in Vellern in eine Firma ein

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Viele Chemikalien sind unerkannt in Gewässern
Aus aller Welt

Selbst mit modernen Methoden lassen sich nicht alle Chemikalien in Gewässern nachweisen. Einige sind so giftig für die Lebewesen im Wasser, dass sie schon unterhalb der Nachweisgrenze schaden.

weiterlesen...
Ungewöhnlich hohe Ozonwerte für diese Jahreszeit
Aus aller Welt

An Tagen mit hohen Ozonwerten leiden manche Menschen an Husten, tränenden Augen oder Kopfschmerzen. Im Sommer kommen diese Werte häufiger vor.

weiterlesen...
Studie: CO2-Budget für 1,5-Grad-Ziel schrumpft rapide
Aus aller Welt

Wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränkt werden soll, müsste die Menschheit drastisch umsteuern. Was noch an CO2 ausgestoßen werden darf, schrumpft schnell zusammen.

weiterlesen...