27. März 2020 / Allgemeines

Wochenrückblick zur „Corona-Krise“

von Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann

Es folgt ein Wochenbericht von Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann zur aktuellen Lage:

"Liebe Beckumerinnen und Beckumer,

seit Montag dieser Woche gilt die NRW-Rechtsverordnung, die auch der Stadt Beckum als maßgebliche Handlungsanweisung zum Umgang mit der Kontaktsperre dient. Unsere in Teilen darüber hinausgehende Allgemeinverfügung haben wir inzwischen angepasst.

Ich weiß, dass die Beschränkungen erheblich sind. Das Zusammenleben unterlag von einem Tag auf den anderen enormen Veränderungen. Und seit der ersten Sitzung unseres „Stabs für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) am 13. März hat es zudem immer neue Begrenzungen und Anweisungen gegeben. Los ging es mit der landesweiten Schließung der Schulen und Kindergärten, und auch die Veranstaltungen wurden nach und nach abgesagt. Weiter ging es dann mit der Sperrung von Spielplätzen, Cafés durften nicht mehr öffnen. In einem nächsten Schritt mussten Restaurants und nicht versorgungsrelevanter Einzelhandel ihren Betrieb weitestgehend einstellen. Was das für die Betriebe bedeutet, ist noch nicht absehbar. Ich wünsche allen Unternehmerinnen und Unternehmern, dass sie die Folgen abfedern können, die Hilfsmaßnahmen von Bund und Land greifen und sie die Krise glimpflich überstehen. 

Und für jede und jeden einzelnen? Da müssen Geburtstagsfeiern ausfallen, Beerdigungen in kleinerem Kreis abgehalten werden, Besuche bei den Großeltern ausgesetzt werden. Die Liste der Einschränkungen ist so vielfältig wie lang. Ich bedanke mich bei allen, die vorbildlich mit der aktuellen Situation umgehen, den zurzeit so notwendigen Abstand halten und die Ruhe bewahren. Ich bedanke mich bei allen, die jetzt zum Telefon oder zu digitalen Diensten greifen, um sich nach dem Wohl ihrer Mitmenschen zu erkundigen oder gar Hilfen anzubieten. Ich bedanke mich bei allen, die nach Alternativen zum Gewohnten suchen, die sich engagieren, sich gegenseitig versorgen, in der Not erfinderisch sind.

Ein ganz großes Lob und Dankeschön sage ich in Richtung der medizinischen Einrichtungen und der Pflegezentren, die gerade einen besonders aufopferungsvollen und wichtigen Dienst an der Gesellschaft leisten. Sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie Unterstützung brauchen. Danke für ihre Arbeit an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Supermärkten, bei der Müllabfuhr, in den Apotheken – um nur einige Beispiele zu nennen. 

Danke an die Fraktionen im Rat der Stadt Beckum für die effektive und vertrauensvolle Zusammenarbeit in Krisenzeiten. Dasselbe gilt für die Kooperation mit dem Kreis Warendorf und mit anderen Behörden und Kommunen. Mit allen pflege ich gerade einen intensiven Austausch.

Bei der Stadt Beckum laufen die Fäden im SAE zusammen, der in kurzen Zeitabständen tagt. Hier wird alles besprochen, was die Menschen in Beckum in Corona-Zeiten bewegt. Hier werden die Maßnahmen abgestimmt und koordiniert. In dieser Woche galt das besondere Augenmerk der Kontaktsperre. Der Fachdienst Recht und Ordnung ist hier derzeit besonders gefragt. Die Einhaltung der Quarantäne wird durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso überwacht wie die Einhaltung der Rechtsverordnung. Ich nehme ein großes Verständnis in der Bevölkerung wahr, aber natürlich auch viel Unsicherheit und viele Fragen. Immer wieder müssen wir neue Absprachen treffen, wie zuletzt die gemeinsame Aussetzung der Elternbeiträge auf Kreisebene, eine Anregung, die von vielen Seiten an mich und andere herangetragen wurde. 

Noch ist unklar, wie lange diese Lage andauern wird. Das Wichtigste, den Schutz der Menschen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus, haben wir alle im Blick. In Beckum haben wir aktuell 22 Infizierte, 5 davon sind bereits aus der Quarantäne entlassen. 86 Personen leben im Moment in Quarantäne (Stand 27. März).

In den allermeisten Fällen verlaufen die Infektionen harmlos. Zur traurigen Wahrheit gehört inzwischen leider auch, dass es in Beckum jetzt einen Todesfall in Verbindung mit dem neuartigen Virus gegeben hat. Das ist neue schmerzliche Gewissheit. Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt den trauernden Angehörigen.

Damit sich die Lage nicht verschlimmert, kommt es weiterhin auf jede und jeden Einzelnen von uns an. Es ist paradox: Wir müssen Abstand voneinander halten und doch zusammenstehen. Ich weiß, dass das in Beckum auch künftig gut gelingen wird. Machen Sie das Beste aus der Situation und bleiben Sie gesund!

Dr. Karl-Uwe Strothmann
Bürgermeister"

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