8. Juni 2017 / Allgemeines

Wildrinderexkursion war spannend

NaTouren: 13 vierbeinigen Landschaftspflegern auf der Spur

Wildrinderexkursion war spannend

An einem sonnigen Frühlingsabend und fernab aller Hektik wanderten 10 Beckumerinnen und Beckumer im Rahmen der „Beckumer NaTouren“ zu den Wildrindern am Brunsbergwenn auch mit einer gehörigen Fluchtdistanz. Auf der 27 Hektar großen Beweidungsfläche am Brunsberg gab es aber noch mehr zu entdecken. Sie beobachteten, wie sich Gräser, Stauden und Kräuter, Bäume und Sträucher entwickeln, die zunehmend vom Verbiss und den Trittspuren der Weidetiere geprägt werden. Auf halboffenen Weideflächen siedeln sich immer wieder kalkliebende Orchideen neu an, die es zu bestaunen galt. Auch die Fliegen- und Käferfauna der Kothaufen, Spuren von Wildschweinen, ein Reh bei der Äsung im hohen Gras und zwei Neuntöter im Flug über die Gebüsche wurden gesichtet. Nach den letzten Regenschauern waren die Blänken frisch gefüllt, die dem Laubfrosch ein ideales Quartier bieten.

 

Heinz-Josef Heuckmann vom Fachdienst Natur und Umwelt der Stadt Beckum führte zunächst in Landschaft und Natur des Naturschutzgebietes am Brunsberg ein, welche durch Kalkbuchenwälder und ein naturnahes, eingekerbtes Bachtal bestimmt wird. Kristian Mantel von der NABU-Station Münsterland entführte die Teilnehmerrunde dann in die eigenständige kleine Naturwelt der Beweidungsfläche, erläuterte die beginnenden und initiierten Entwicklungen. Im zeitigen Frühjahr sind die Flächen radikal abgeweidet, doch mit dem Austrieb von Gräsern, Blumen und Sträuchern beginnt im Mai für die Tiere eine Zeit der Fülle und des Überflusses. Das reichliche Grün wird bis in den Herbst hinein genutzt, um sich einen guten Winterspeck anzufuttern. Denn in der kargen Jahreszeit bis April verlieren die Rinder bis zu 30% an Gewicht. Kristian Mantel zeigte eindrucksvoll die ökologische Entwicklung des Gebietes, verdeutlichte viele Zusammenhänge in der Natur, die sich dort – weitgehend ohne Eingreifen des Menschen – etabliert haben. Dennoch: Auch ein wildes Rinderleben geht einmal dem Ende entgegen, die Tiere werden dann geschossen und zur Schlachtung abtransportiert. Und landen dann sie auch in Beckum als schmackhafte Speise auf dem Teller.

 

Quelle

 

 

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