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Anzeige Dass in einen Schuhkarton ganz viel Freude passt, das weiß Helga Roscher aus Beckum sehr gut, denn zusammen mit sechs Frauen des Arbeitskreises der evangelischen Frauenhilfe sorgt sie seit einem Vierteljahrhundert dafür, dass in jedem Jahr Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder in Rumänien gepackt und dort hingebracht werden. „Begonnen hat alles vor rund 26 Jahren auf einer Weihnachtsfeier, als ich noch bei der Diakonie berufstätig war“, erinnert sich Helga Roscher. Alle Mitarbeiter entschlossen sich, für den guten Zweck Weihnachtspäckchen zu packen und der Gedanke damit Kindern in Not zu helfen beflügelte sie. Von Anfang an mit dabei, war auch die Beckumerin, Hannelore Koppehl und der jetzt in Gütersloh lebende Ulrich Franzke, der bis heute den Transport nach Rumänien und Ungarn organisiert. Ziel war und ist es, mit der Aktion „Kinder in Not“ bedürftigen Kindern in der rumänischen Gemeinde Timisoara zu Weihnachten mit einem Geschenk Freude zu bescheren. In jedem Jahr riefen Ulrich Franzke und Helga Roscher mit Schreiben an Schulen und Kindergärten, aber auch mit Pressemitteilungen dazu auf, Päckchen zu packen und das tun sie auch heute noch. Damit kein Neid bei den beschenkten Kindern aufkommt, wird der jeweilige Inhalt anhand einer Liste angegeben. Dinge wie Schokolade, Nüsse, Kekse, Süßwaren, Bunt- und Bleistifte oder auch Gummibärchen finden sich dann in den Schuhkartons wieder. „Wir packen jährlich mit den Konfirmanden traditionell 100 Päckchen“, so Helga Roscher. Die Motivation für Ulrich Franzke diese Aktion mit Herzblut durchzuführen stand nach einem Besuch in einem kroatischen Flüchtlingslager fest, in dem er das Leid der Bevölkerung sah. Der Balkankrieg der von 1990 bis 1999 in den ehemaligen jugoslawischen Republiken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina sowie dem Kosowo für Verwüstung sorgte, führte zur Vertreibung Hundertausender und damit zu Obdach- und Heimatlosigkeit. „Was ich damals gesehen habe, hat mich sehr erschüttert“, erklärte Ulrich Franzke. Menschen, die mit ihren Kindern in ärmlichen Baracken hausen und bei denen es an Kleidung und Nahrung mangelt waren das Bild das sich ihm bot. Hilfe bekam der Gütersloher von der Spedition Lohmann in Batenhorst, die die gepackten und gespendeten Päckchen zu den Bestimmungsorten transportierte. Unterstützung gab es auch von der Leistenfabrik Arnold Deppe in Verl, die einen Vierzigtonner für den Transport zur Verfügung stellte. Mitte der 90er Jahre kamen 10.000 bis 12.000 Päckchen pro Jahr zusammen. Die Welle der Hilfsbereitschaft ist jedoch in den vergangenen Jahren zurückgegangen und so sind es jährlich nur noch zwischen 3.000 und 4.000 Päckchen. „Auch in Beckum ist dies spürbar“, so Helga Roscher, die früher rund 1.000 Päckchen für den Abtransport zur Verfügung stellen konnte, die von der Bevölkerung gern gepackt wurden. Helga Roscher war vor ein paar Jahren in dem westrumänischen Ort Temeswar, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen, der sie sehr erschütterte. „Die Suppe, die die Kinder in den Kindergärten zu essen bekamen war so dünn das man dadurch schauen konnte. Viele Kinder leben in ärmsten Verhältnissen, in Häusern, die baufällig sind. Gute Kontakte unterhält die Beckumerin zu der deutschen Lehrerin, Mechthild Gollnick, die seit 26 Jahren in Temeswar lebt und sich um die Belange der Kinder kümmert. „Auch wenn der Mittelstand in Rumänien heute besser verdient, als vor zehn Jahren, die die früher arm waren, sind es auch heute noch“, so Gollnik. Die Oberstudienrätin gab ihren Beruf auf, um sich den Armen zu widmen. Mit Hilfe von Spendengeldern unterstützt sie alleinstehende Mütter, Familien, in denen ein Elternteil über lange Zeit krank ist oder Familien, die aufgrund von fehlender Schulbildung keine Arbeit finden. Die Menschen erhalten Unterstützung in Form von Lebensmitteln, Kleidung oder auch Brennholz. Auch das seit vielen Jahren bestehende Projekt „Betreutes Wohnen für heimentlassene Jugendliche“ bietet Mechthild Gollnik vor Ort die Möglichkeit Spendengelder direkt an Ort und Stelle zu leiten. „Mechthild Gollnick schickt mir in jedem Jahr eine Abrechnung in der aufgeführt ist, wofür die Spendengelder verwendet wurden. Dabei fällt auf, das nicht ein Cent für Verwaltung, Fahrtkosten oder ähnliches von ihr abgerechnet wird, das trägt sie alles selbst“, so Helga Roscher. Spenden für Projekte wie zum Beispiel eine Suppenküche für Straßen- und Waisenkinder können überwiesen werden an: Sparkasse Gütersloh, Kinder in Not, DE 67478500650000691700. Ein Jeder ist herzlich eingeladen Weihnachtspäckchen zu packen. Um das Gleichheitsprinzip zu wahren sollten sie 2 - 3 Tafeln Schokolade, 2 - 3 Marzipanbrote, 2 - 3 Tüten gehackte Nüsse, 2 - 3 Tüten Bonbons, 1 - 2 Tüten Lakritz, Gummibärchen oder ähnliches sowie Bunt- oder Bleistifte, Kugelschreiber, kleine Papierblöcke etc. enthalten. Eine Kerze und ein paar persönliche Worte können den Kindern zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Die Päckchen sollten für den Transport fest verschnürt sein und können am Freitag, den 29. November 2019, zwischen 13:00 und 16:30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, an der Alleestraße in Beckum abgegeben werden. Von: Elisabeth Eickmeier