31. Juli 2018 / Allgemeines

Wasser und Stein in Beckum per Rad erkundet

Beckumer NaTouren

Die Themen Wasser und Stein standen im Mittelpunkt einer naturkundlichen Radtour, zu der der Fachdienst Umwelt und Grün der Stadt eingeladen hatte. Die Naturlandschaft der Beckumer Berge wird insbesondere geprägt durch zahlreiche Bäche und die vielen Steinbrüche. Während die Bäche sich in ihrem Lauf natürlich an den Hügeln und Mulden der Beckumer Berge orientieren, schneiden Steinbrüche zunächst einmal massiv in Boden und Gesteinsschichten ein. Die Bäche, sinnbildlich im Stadtwappen verewigt, gewinnen nach und nach über Renaturierung ihren natürlichen Lebensraum zurück. Die Steinbrüche entwickeln sich nach Abschluss des Abbaus in neue Landschaften aus Menschenhand mit Wasserflächen, Flächen für die Naherholung und die Natur.

Heinz-Josef Heuckmann nahm die 20 Radlerinnen und Radler mit auf eine unter vielen Aspekten vielfältige Radtour. Bäche und Steinbrüche sind in vielen Punkten ganz unterschiedlich, haben jedoch auch haben vieles gemeinsam. Der Kollenbach beispielsweise liegt im Oberlauf eingezwängt zwischen zwei Abbaubereichen und fällt im Sommer oft trocken. In der Werse gibt es Teilstrecken, da bilden kleine flache Kalksteine ein natürliches Bodensubstrat, den Wersekies, in dem sogar Äschen und Forellen laichen können. Die Steinbrüche entziehen den Bächen oft durch Sümpfung Wasser, andererseits halten sie bei Extremniederschlägen viel Wasser zurück und unterstützen damit sehr effektiv den Hochwasserschutz.

Wasser bedeutet Leben, auch in naturnahen Steinbrüchen; andererseits stellen dort steinige kalkreiche Trockenrasenflächen Extremstandorte dar, die von vielen oft seltenen Spezialisten aus Flora und Fauna besiedelt werden. Überhaupt Vielfalt – diesen Begriff verwendete Heinz-Josef Heuckmann häufig: Vielfalt im Gewässerbau heißt unterschiedliche Feuchtniveaus, ein Gewässerbett, welches sich eigenständig entwickeln kann, unterschiedliche Substrate, unterschiedliche Entwicklung – all das führt zu einer vielfältigen Natur. Ebenso in den Steinbrüchen: Unterschiedliches Relief, Trockenlagen, Schatten- und Sonnenexpositionen sowie vor allem die eingesetzten Rohböden bilden hier die Grundlagen natürlicher Entwicklung.

Viele Kleinode gab es zu sehen, etliche Probleme wurden angesprochen, immer wieder aber auch Bereiche wie z.B. den Steinbruch West in Augenschein genommen, in denen Natur und Mensch gemeinsam bei gegenseitiger Rücksichtnahme gut miteinander auskommen.

Die Menschen mitnehmen, hinaus in die Natur, informieren und staunen – dafür war dieser Abend ein gelungenes Beispiel.

 

 

Quelle

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