20. Juni 2017 / Allgemeines

Traditioneller Gottesdienst an der Marienkapelle

Pfarrer Dr. Stephan Peitzmann bezeichnete dabei die Kirche als Sanierungsfall.

Traditioneller Gottesdienst an der Marienkapelle

von Martin Mütherich

 

Aus langjähriger Tradition findet immer im zeitlichen Umfeld des Fronleichnamstages ein Gedenkgottesdienst an die früheren großen Flurprozessionen an der Marienkapelle am Alten Hammweg statt, die im Volksmund von den Beckumern auch "Hamm-häuschen" genannt wird.

Pfarrer Dr. Stephan Peitzmann bezeichnete dabei die Kirche in Deutschland und auch in Beckum aus aktuellem Blickwinkel als Sanierungsfall, vom geistlichen und spirituellen Konkurs bedroht. "Am Geld liegt es nicht, denn es gibt soviel Kirchensteuereinnahmen  wie nie zuvor, stellte Peitzmann fest. "Aber wenn 97,5 % der 13.500 Katholiken in St. Stephanus nicht mehr an der Fronleichnamsprozession teilnehmen und nur noch 5 % regelmäßig die Sonntagsgottesdienste besuchen, muss man sich mit den Ursachen auseinandersetzen", so Dr. Peitzmann. Er stellte die Frage: "Was kann Kirche besonders gut?"

Feierliche Gottesdienste, Hochzeiten, Taufen und Leute beerdigen, ja, aber ist das die Kernkompetenz der Kirche, fragte er provokant. Mit "früher war alles besser" komme man auch nicht weiter, aber es sei eine Spur , der man nachgehen müsse". Früher sei nicht 1970 oder 1870 oder 1570, sondern er blickte ganz zurück auf die Anfänge des Christentums.

Der Sendungsauftrag Jesu für die Jünger  wendet sich an vier Gruppen: An die Kranken, an die Toten, die Aussätzigen und die Besessenen; deren Heilung sei der Auftrag. Was haben diese Gruppen gemeinsam? Dr. Peitzmann stellte hierzu fest, dass die Gruppen von der Gesellschaft isoliert und einsam sind. Hier müsse man den Sprung waren. Wie wäre es, wenn sich unsere Gemeinde dieser Gruppen annehmen würde, denn Einsame und Kranke gebe es auch in unserem ganz persönlichen Umfeld genug, so Peitzmann. "Ich bin fest davon überzeugt", so Peitzmann in seinem zusammenfassenden Fazit, "dass wir unsere Kirche so wieder flott machen könnten und uns deshalb wieder auf die Kern- und Schlüsselkompetenz konzentrieren sollten. "Guck mal, was die da machen", wäre wohl die Reaktion der Gesellschaft und Kirche würde wieder als das wahrgenommen wozu sie berufen ist, Heilung zu bringen den Einsamen, den Benachteiligten den Kranken und den Toten. Nicht nur groß in Worten sollten wir sein, sondern in den Taten, denn daran erkennt Jesus, wer zu ihm gehört.

 

Zu den Fotos:

Foto 1: Pfarrer Dr. Stephan Peitzmann bei der Begrüßung

Foto 2: Pfarrer Dr. Peitzmann bei der viel beachteten Predigt

Foto 3: Marienkapelle, Alter Hammweg, auch "Hamm-häuschen" genannt

 

 

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