Ein wunderschöner sonniger Abend im Frühling, sattes Grün überall auf dem Mackenberg, gespickt mit besonderen Orchideen – da schlägt das Herz vieler Pflanzenliebhaber höher. Am Ende der Exkursion im Rahmen der Beckumer NaTouren 2017 waren sich die Teilnehmenden einig: Das war nicht der letzte Besuch auf dem Mackenberg!
Unter der fachkundigen Leitung von Gaby Deppe vom Verein für Natur und Umwelt im Kreis Warendorf (VNU), der die Betreuung des Naturschutzgebietes übernommen hat, ging es hinein in die blühende Welt der Kalkmagerrasen. Grundlage für die heutige Pflanzenvielfalt am Mackenberg sind einerseits der frühe Kalksteinabbau Ende des 19. Jahrhunderts, andererseits aber auch die kontinuierliche Pflege des VNU: Ohne das jährliche Freischneiden der Wiesenflächen und Abräumen des Schnittgutes wäre die Entwicklung zum Wald fortgeschritten, wäre der Mackenberg nicht licht und nährstoffarm, so wie es verschiedene Orchideenarten und andere Pflanzen mögen.
Leider war das Wachstum der Orchideen noch nicht so weit fortgeschritten, da es in den letzten Wochen noch sehr kalt war. Es blühten lediglich Fliegenragwurz, Vogel-Nestwurz und Purpurknabenkraut. Andere Arten wie zum Beispiel das gefleckte Knabenkraut konnten aber an ihren Blättern erkannt werden.
Doch auch weitere, zahlreich vorhandene Blühpflanzen wie Aronstab, Tollkirsche, Einbeere, Salomonsiegel und Türkenbundlilie zierten die schmalen Pfade in dem Naturschutzgebiet und begeisterten die gut gelaunte Gruppe. Gaby Deppe hatte viele Infos parat. Die Pflanzen- und Blütenvielfalt auf dem Mackenberg ist auch überregional von Bedeutung: Viele Pflanzenfreunde kommen von weit her, um sich dieses Kleinod in den Beckumer Bergen anzusehen.
Einen Wehrmutstropfen gab es aber dann doch noch während der Exkursion: An einigen Stellen waren Orchideen ausgegraben. Gaby Deppe machte darauf aufmerksam, dass es zu ihrem Bedauern immer wieder vorkommt, dass einige Unwissende meinen, die Orchideen würden auch in privaten Gärten blühen. Dies ist aber ein Trugschluss, denn die Orchideen brauchen den nährstoffarmen kalkhaltigen Boden, um zu gedeihen. Darüber hinaus ist das Mitnehmen der Pflanzen schlichtweg verboten, da das gesamte Gebiet unter Naturschutz steht.