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Die Toranlage des jüdischen Friedhofs wurde anhand eines Fotos aus dem Jahr 1920 nach historischem Vorbild erneuert und gestern seiner Bestimmung übergeben. „Dieser Friedhof ist das letzte erhaltene Zeugnis der jüdischen Gemeinde Beckum, die bis zum Beginn der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 gut 100 Mitglieder umfasste“, erklärte Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann. Zu dem feierlichen Anlass kamen Familienmitglieder der jüdischen Familie Stein sowohl aus Lippstadt, als auch aus den USA, Rabbi Baruch Babaev aus Dortmund, der Friedhofsbeauftragte des Landesverbandes der jüdischen Gemeinde von Westfalen-Lippe, Wolfgang Polak, sowie zahlreiche Beckumer Bürgerinnen und Bürger zusammen.
Die neue Toranlage lässt diese Stätte der Ewigkeit neu zur Geltung kommen. „Die jüdische Gemeinde ist Eigentümerin dieses Kleinods und die Tore werden bei Stadtführungen geöffnet“, so Beckums Bürgermeister, der sich bei den Mitgliedern sowie dem Vorsitzenden des Heimat- und Geschichtsvereins, Stefan Wittenbrink und allen Aktiven, die mitgeholfen haben, diese Toranlage zu erstellen, ganz herzlich bedankte. Für ihn ist das Tor ein Symbol für Freiheit, Toleranz, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Vivian Dubin aus New York, Nachfahrin der Familie Stein und Gesellschafterin der Phoenix-Zementwerke, hielt eine ergreifende Rede und Rabbi Baruch Babaev machte deutlich, dass er sich über die vielen Aktiven, die hier an einem Strang gezogen haben sehr freut.
Stefan Wittenbrink überreichte Schlüssel zu dem Tor an die Nachfahren der jüdischen Familien, die Stadt Beckum sowie die jüdische Gemeinde, die im Anschluss zusammen mit vielen Bürgern die Stätte der Ewigkeit in Augenschein nahmen.
Von Elisabeth Eickmeier
>>Weitere Eindrücke von der Einweihung findest du in den Bildern.