27. Juni 2017 / Allgemeines

"Kulturstrolche und der Steinkühler-Geist"

Im Rahmen des Projekts „Kulturstrolche“ lernen alle Drittklässler den Geist kennen.

Im Rahmen des Projekts „Kulturstrolche“ lernen alle Drittklässler der Beckumer Grundschulen zurzeit den Geist des Steinkühlers Karl Schwarenberg kennen.

 

Dieser kommt seit mehr als 100 Jahren nicht zur Ruhe, weil er ein Sprengsignal im Steinbruch falsch gedeutet hat und deshalb die Schuld daran trägt, dass sein bester Freund, der Steinkühler Jan, von herabfallenden Steinen erschlagen wurde.

 

Karl Schwarenberg wird von dem Schauspieler Uli Bomba gespielt. Die Kinder hängen in dem einstündigen Theaterstück an seinen Lippen, hin- und hergerissen zwischen der Befürchtung, dass dieser Steinkühler tatsächlich ein Geist sein könnte, und der Annahme, dass er sicher nur verkleidet ist.

 

Indessen läuft Karl Schwarenberg mit den Klassen durch das Stadtmuseum und die Beckum Innenstadt und erzählt dabei ausführlich aus seinem Leben: von schweren Steinen und staubiger Luft, von Spitzhacke und Dynamit, von Lohntüten und Arbeitskleidung, von seiner Frau und den Kindern und dem Garten, der alle ernährt. Er erklärt, wie der Kalkstein entstanden ist, wie sich die Zementindustrie ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in Beckum entwickelt hat und wie sie Wohlstand in die Stadt gebracht hat.

 

So lernen die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes auf spielerische Art eine wichtige Epoche der Beckumer Stadtgeschichte kennen.

 

Zwölf Mal führt Uli Bomba das Stück innerhalb von zwei Wochen auf. Die Kosten hierfür trägt die Bruderschaft der Beckumer Bauknechte, der es wichtig ist, die Stadtgeschichte an die junge Generation weiterzuvermitteln.

 

Wer sich nun fragt, ob der Geist des Steinkühlers noch immer durch Beckum und das Stadtmuseum irrt, dem sei versichert, dass er zur Ruhe kommen konnte, nachdem er den Kindern seine Geschichte erzählt hat. So haben am Ende alle Beteiligten vom Schauspiel im Stadttheater profitiert.

 

Fotos: Am Denkmal des Steinkühlers in der Nordstraße erklärte Karl Schwarenberg alias Uli Bomba der Klasse 3a der Martinschule, wie er gekleidet war und wie ein Henkelmann funktioniert. Die Kinder stellten sich so hin, wie sich ein Steinkühler am Ende eines Arbeitstages gefühlt haben muss, nämlich gebeugt. Die Klasse wurde begleitet von den Bauknechten Franz-Josef Möllers (links) und Ernst Ossenbrink.

Vor der Villa Mersmann bauten sich die Schülerinnen und Schüler auf wie stolze Zementbarone.

 

Quelle

 

 

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