11. September 2017 / Allgemeines

Kolumne „Das Standesamt – Heiraten und mehr" von Bürgermeister Dr. Strothmann

Das Trauzimmer im Beckumer Rathaus ist frisch renoviert.

Kolumne „Das Standesamt – Heiraten und mehr

Mit der Unterschrift wird die Eheschließung amtlich.

Das Trauzimmer im Beckumer Rathaus ist frisch renoviert.
In seiner aktuellen Kolumne „Thema im Fokus” schildert Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann die Arbeit im Standesamt. An standesamtliche Trauungen werden heute hohe Erwartungen gestellt.

Thema im Fokus September/Oktober 2017:
Wie viele Menschen sind erforderlich für eine Eheschließung? Natürlich die 2 Heiratswilligen und ein Standesbeamter oder eine Standesbeamtin. Die früher obligatorischen Trauzeugen sind heute freiwilliges Beiwerk einer Zeremonie, die für viele Menschen besonders feierlich sein soll. Doch bevor die beiden sich das amtliche Ja-Wort geben, sind ein paar Dinge zu erledigen.  Sie melden sich zunächst im Standesamt des Wohnsitzes zur Eheschließung an. Ausweisdokumente, Meldebescheinigung und die Abschrift aus dem Geburtenregister sind vorzulegen, dann bedarf es nur noch eines Termins. Die 3 hauptamtlichen Standesbeamten der Stadt Beckum trauen an jedem Wochentag sowie einmal im Monat auch samstags. Dabei verlassen sie regelmäßig ihre „Amtsstube“. Denn neben dem frisch sanierten Trauzimmer bietet das Standesamt Beckum 4 Ambiente-Trauorte an, die Höxbergmühle, die Museumsschmiede, das Stadtmuseum und die Kapelle Schulze-Pellengahr. Mit 2/3 aller Trauungen ist das Trauzimmer noch immer am beliebtesten.

Fingerspitzengefühl gefragt
Da an die Trauzeremonie heute hohe Erwartungen gestellt werden, geht das Standesamt auf die individuellen Wünsche ein. Manche mögen es sachlich, andere möchten persönliche Gegebenheiten einfließen lassen, berichtet Standesbeamtin Rita Ahlmer. Auch eine Ehe am Krankenbett hat sie schon geschlossen. Da ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. Ganz gleich, wie glanzvoll die Zeremonie später werden soll, im Vorfeld prüft das Standesamt, ob die Voraussetzungen für eine Ehe gegeben sind. Dafür müssen beide Heiratswilligen 18 Jahre alt sein, sie dürfen nicht anderweitig verheiratet und nicht miteinander verwandt sein. Etwas aufwändiger ist das Verfahren, wenn beispielsweise Menschen aus Ghana, Afghanistan oder Sri Lanka den Bund fürs Leben eingehen wollen. Dann wird unter Umständen das Auswärtige Amt zur Prüfung von Urkunden herangezogen. Auch für Scheinehen gibt es manchmal Hinweise. Dann muss das Standesamt gesondert tätig werden. 

Ringevergessen kommt nur in Filmen vor
Ist alles in Ordnung, Termin und Trauort sind gefunden, finden sich das Paar und manchmal bis zu 80 Gäste zur standesamtlichen Trauung ein. Der Ringtausch gehört für die meisten dazu. Allerdings scheint das Vergessen der Ringe in den Bereich der Fiktion zu gehören: Das hat Rita Ahlmer noch nie erlebt. Sie denkt aber gerne daran zurück, wie ein kleiner Hochzeitsgast das Tablett mitsamt Ringen zu Fall brachte, was munteres Suchen und Möbelrücken zur Folge hatte. Der Stimmung hat das aber nicht geschadet. Apropos: Es versteht sich von selbst, dass der 11.11.2011 für die Beckumer Standesbeamten besonders viel Arbeit brachte: Ausgerechnet 11 Paare haben sich diesen Termin ausgesucht. In diesem Jahr ist der September mit 17 Eheschließungen sehr beliebt.

Bis zu 200 Eheschließungen pro Jahr
Jahr für Jahr gehen in Beckum zwischen 135 und 200 Paare die Ehe ein. Bis zu 5 eingetragene Lebenspartnerschaften wurden jährlich beurkundet. Ab dem 1. Oktober gibt es dann die Ehe für alle. Bisherige Partnerschaften können in eine Ehe umgewandelt werden. Das erleichtert das Adoptionsrecht.

Apropos Kinder: Ins Beckumer Geburtenregister wurden in Spitzenzeiten bis zu 420 Geburten (im Jahr 1993) eingetragen. Heute registriert das Standesamt Beckum höchstens 5 Geburten pro Jahr, Hausgeburten und Nachbeurkundungen für Geburten im Ausland. Beckumer Kinder erblicken überwiegend in Ahlen, Oelde oder Warendorf das Licht der Welt.

Ihr Karl-Uwe Strothmann

 

 

Quelle

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