13. Juli 2017 / Allgemeines

Informative Einwohnerversammlung zur Beckumer Marktplatzgestaltung

Nachbericht

Informative Einwohnerversammlung zur Beckumer Marktplatzgestaltung

von Martin Mütherich

Rund 100 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung zur gestrigen Einwohnerversammlung der Stadt in die Mensa der Sekundar- und Realschule gefolgt und erhielten vielfältige Informationen zu den geplanten Vorhaben zur Umgestaltung des Marktplatzes, des Kirchplatzes an der Propsteikirche St. Stephanus, der Kirchstrasse und der Propsteigasse.

In seiner Begrüßung hob Bürgermeister Dr. Karl-Uwe Strothmann die Bedeutung der Neugestaltung des Marktplatzes als kontinuierliche Weiterentwicklung im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung 2025 hervor. Es gelte, eine deutliche Aufwertung der "guten Stube" Beckums zu erreichen, damit noch mehr Bürger aber auch auswärtige Gäste Beckum besuchen und sich dort wohlfühlen.

Neben leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Beckum waren auch Vertreter der im Rat der Stadt Beckum vertretenen fünf Fraktionen auf dem Podium: Andreas Kühnel (CDU-Fraktion), Karsten Koch (SPD-Fraktion), Kai Brauner (Die Grünen), Gregor Stöppel (FWG-Fraktion) und Karl-Heinz Przybylak (FDP-Fraktion).

Propst Rainer B. Irmgedruht war es danach vorbehalten, die mit dem gemeinsamen Planer entwickelte Umgestaltung des Umfeldes der Propsteikirche St. Stephanus zu erläutern. Zusammen mit dem Kirchenvorstand habe er bereits frühzeitig Überlegungen angestellt, mit einer Umgestaltung den Hinterhofcharakter den Umfeldes der Kirche umzuwandeln und einen Platz des Austausches und der Begegnung zu schaffen. Er erinnerte daran, dass das Nordportal früher der eigentliche Haupteingang war, der heute außer Gebrauch sei. Natürlich werde bei den Planungen mit Respekt dem Bodendenkmal Rechnung getragen. So werde ein "Garten der Erinnerung" dort entstehen, wo bis vor 200 Jahren noch Bestattungen stattgefunden hätten, mit Verweilmöglichkeiten und dem Gedenken, damit der Charakter des früheren Friedhofes erhalten bleibe.
Propst Irmgedruht zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem gemeinsamen Planer jetzt eine Lösung aus einem Guss gefunden werden könne, denn man sitze in einem Boot mit der Stadt.

Im Anschluss stellte Planer Gordon Brandenfels ausführlich die vier verbliebenen Planungsvarianten für den Beckumer Marktplatz vor. Im Kern gehe es dabei einmal um die räumliche Anordnung des bisherigen "Püttbrunnens" und die Fragestellung, ob die vier Platanen erhalten bleiben oder durch die Neuanpflanzung von drei Bäumen ersetzt werden. Hinzu komme die Anordnung eines Fontänenfeldes, dass die Attraktivität auch für Kinder erhöhe. Der Marktplatz sei das Herzstück einer Stadt. Nach 30 Jahren, sei eine grundlegende Modernisierung notwendig. Dabei gehe es bei den Planungen um die multifunktionale Nutzung der Gesamtfläche für die vielfältigen größeren Veranstaltungen, aber auch die größtmögliche Barrierefreiheit.

Für den Fall, dass drei neue Bäume geplanzt werden, erläuterte der Planer, dass dort dann mittelkronige Bäume wie z. B. ein Amberbaum mit 10 m Höhe in Betracht kämen.

Ausführlich erläuterte er auch die Überlegungen und komplexen Planungen, zum Einbau einer so genannten "Wurzelbrücke", die bei Erhaltung der vier Platanen aus den 60iger Jahren zwingend notwenig sei, um eine weitgehende Barrierefreiheit zu gewährleisten. Hierzu ist ein Aufbau mit Pfahlkonstruktion von rund 30 cm erforderlich, über den dann die vorgesehene Pflasterung gelegt werden könne. Im Bereich der nördlichen Häuserfront sei in diesem Fall jedoch eine vollständige Barrierefreiheit mit Rücksicht auf Zufahrten nicht realisierbar.
Er ergänzte die Ausführungen von Propst Irmgedruht hinsichtlich der einheitlichen Verwendung der Pflasterung , wobei der Vorplatz der Propsteikirche unangetastet bleibt. Auch die Propsteigasse werde in diesem Umfeld so gestaltet, dass eine Einheit entstehe.

In der anschließenden von Herrn Dr. Bröckling geleiteten kontroversen Diskussion wurden von den Bürgern die vorgestellten Planungen recht unterschiedlich beurteilt. Die Befürworter des Erhalts der Platanen, stellten den Wohlfühlfaktor, die Schatten spendende Funktion und die Einzigartigkeit der Plantanen für das Gesamtbild des Marktplatzes heraus. Nach weiterer Auffassung von Diskussionsteilnehmern sollte auch der Püttbrunnen am bisherigen Standort verbleiben. Andere Diskussionsteilnehmer wiesen darauf hin, dass Veränderungen notwendig seien und auch in der Vergangenheit immer zu positiven Entwicklungen für den Beckumer Marktplatz geführt hätten.

Aber es gab aus der Bürgerschaft auch sehr interessante Anregungen zur Gestaltung des Brunnens am neuen Standort - ca. acht Meter östlich verschoben - und zur geplanten Pflasterung. Hier sollte nach Meinung zweier Bürger überlegt werden, auf der Grundlage alter Katasterunterlagen die ursprüngliche Marktplatzsituation durch entsprechende Pflasterung kenntlich zu machen. Anregungen, die die Planer in ihre weiteren Überlegungen einbeziehen werden.

Nach der Sommerpause gehen die Beratungen dann in den kommunalpolitschen Gremien mit dem Ziel weiter, eine Entscheidung so rechtzeitig zu treffen, dass noch in diesem Jahr Fördermittel beim Land NRW in einer Größenordnung von 70 % beantragt werden können.

Heute entscheidet der Rat der Stadt Beckum zusätzlich noch über den Antrag der FWG-Fraktion zur Durchführung eines Ratsbürgerentscheides. Es bleibt spannend und interessant, wie es mit der Marktplatzgestaltung und der angrenzenden Bereiche weitergeht. Jedenfalls war die Einwohnerversammlung ein gutes Angebot für die interessierten Bürger, sich über die geplanten Maßnahmen umfassend zu informieren.



Weitere Informationen über die vier Planungsvarianten zur Marktplatzumgestaltung finden Du auf www.beckum.de.

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