5. November 2019 / Allgemeines

Aufbruch in die Mobilität von morgen

Kolumne des Bürgermeisters

Es folgt die aktuelle Kolumne des Bürgermeisters:

"Quo vadis Beckum? Wohin gehst du, Beckum? Oder besser gesagt: Wie kommen die Beckumerinnen und Beckumer gut und sicher auch künftig von A nach B? Wie entwickelt sich die Mobilität von morgen?

Nach jahrzehntelanger und zunehmender Dominanz des Autos auf unseren Straßen ist es dringend an der Zeit neue Wege einzuschlagen. Wer regelmäßig im Stau steht oder an einer großen Straße wohnt, weiß: Der Individualverkehr kann in dieser Form nicht unendlich weiter wachsen. Die Verkehrsräume müssen anders verteilt werden. Da setzt unter anderem das Zukunftsnetzwerk Mobilität Nordrhein-Westfalen an, dem die Stadt Beckum seit einem Jahr angehört. Der Zusammenschluss von Verkehrsverbünden, Land und Kommunen hat zum Ziel, ein neues Verständnis von Mobilität zu etablieren und Kommunen Hilfestellungen zu geben. Der Prozess ist langfristig angelegt und funktioniert sicher nur mit Weitsicht und unter Berücksichtigung aller Aspekte und Beteiligten.

Neue Wege gehen
Mit dem Rad zum Bahnhof, im Ankunftsort auf den E-Roller umsteigen und gemütlich und rasant zugleich zum Ziel fahren? Als Student auf ein eigenes Rad und ein eigenes Auto verzichten und die fahrbaren Untersetzer stattdessen bei Bedarf ausleihen? Längst haben sich in Großstädten neben dem Car-Sharing auch E-Roller und Leihfahrräder etabliert. Lässt sich das auf den ländlichen Raum übertragen?

Sicher zu Fuß und mit dem Fahrrad
Gute innerörtliche Wege und Verbindungen für den Fuß- und Radverkehr sind dafür eine gute Basis. Im Fußverkehrs-Check, für den Beckum kürzlich den Förderzuschlag erhielt, wurden auf Begehungen Eindrücke und Ideen erfasst. Sind die Wege breit genug, gut beleuchtet, barrierefrei und sicher? Das Gutachten des Projektbüros wird Antworten geben. Um den Radverkehr noch attraktiver zu machen, müssen Radwege weiter ausgebaut werden. Auch Förderprogramme wie das kürzlich im Rat beschlossene Förderpaket für Lastenfahrräder und Fahrradanhänger unterstützen diesen Ansatz.

Verkehrsentwicklungsplan 2030
Das geplante Radverkehrskonzept soll Klarheit über den Zustand und die Möglichkeiten der Verkehrswege für das Fahrrad aufzeigen. Es ist eines der zahlreichen Leuchtturmprojekte im umfassend angelegten Verkehrsentwicklungsplan 2030 (VEP), den die Politik gerade verabschiedet hat. Der VEP bildet den verkehrsplanerischen Handlungsrahmen für Politik und Verwaltung, um priorisierte Maßnahmen für die künftige Mobilität aufzuzeigen und anzugehen. Selbstverständlich stehen hier die Klimaziele besonders im Fokus. Was gibt es bereits? Was soll gefördert oder ausgebaut werden? Wo muss prioritär, wo langfristig investiert werden? Im VEP werden für alle Verkehre Perspektiven entwickelt, um die Mobilität nachhaltig zu verändern.

Natürlich kann jede und jeder bei sich selbst anfangen: Benötige ich für die innerörtliche Fahrt unbedingt das Auto? Lohnt sich die Anschaffung eines E-Autos? Ziehe ich Bus und Bahn dem Auto vor? Nachhaltige Konzepte brauchen Angebote, Lösungen und die Bereitschaft alte Strukturen zu überwinden.

Ihr Karl-Uwe Strothmann"

 

Quelle

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