3. April 2019 / Allgemeines

Mittelalterliches Schwert ist ab Freitag im Beckumer Stadtmuseum zu sehen

Originalgetreue Schwert-Rekonstruktion zurückgekehrt

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Die letzte Ausstellung des Beckumer Schwertes, das originalgetreu rekonstruiert wurde, fand im August des Jahres 2015, in der Beckumer Sparkasse statt und als diese endete, wanderte es durch viele Ausstellungen. Zu sehen war es in Museen in Bonn, Detmold, Herne und zuletzt in den staatlichen Museen von Berlin. 

„Begonnen hatte alles mit dem Fund eines Schwertes im Jahr 1863, das als Grabbeigabe bei Ausgrabungen in einem Gräberfeld südlich von Beckum entdeckt wurde“, erzählt Dr. Martin Gesing, Leiter des Beckumer Stadtmuseums. Das Original des Schwertes war stark vom Rost angegriffen, verwittert und auf Anregung von Dr. Ulrich Lehmann (LWL-Archäologie für Westfalen, Münster) im Sommer 2015 als ein doppelschneidiges Schwert rekonstruiert. „Das Original stammt aus der Mitte des 6. Jahrhunderts und wurde von Stefan Roth aus Wolfenbüttel in dreimonatiger Arbeit als wertvolle Damaszenerarbeit geschmiedet. „Es ist erstaunlich, dass das Schwert doppelschneidig ist, denn die meisten Schwerter waren nur an einer Seite geschärft“, erzählt Dr. Gesing. Für den Halter des Schwertes bedeutete das, dass es schneller sein konnte, als sein Gegner. Wie sich der Laie die Herstellung eines solchen Schwertes vorstellen kann, ist in der Vitrine des Stadtmuseums anhand von Materialien zu sehen. In der Reihenfolge der Bearbeitung liegen hier ein Stück Erz, Eisenstäbe und vieles mehr und verdeutlichen so die Entstehung. Das bei der Rekonstruktion 16 Kilogramm Eisen und eine halbe Tonne Holzkohle verwandt wurden, ist mittlerweile Geschichte. Interessant bleibt jedoch die kriminalistische Erforschung des antiken Schwertes, dass materialschonend analysiert wurde. Dazu gehörte eine 3-D-Computertomographie, die einen Blick in das Innere des Schwertes erlaubte. Damals stellte man fest, dass das Innere aus acht Eisenstäben zusammengesetzt worden war, die verdreht wurden und so ein einzigartiges Muster an der Oberfläche sichtbar machten. Kein Wunder also, dass diese handwerkliche Kunst seinerzeit Grundlage für viele mystische Bewunderer war.

Die aufwändige Rekonstruktion wurde seinerzeit durch die Unterstützung vom Museumsverein Beckum, der Bruderschaft der Beckumer Bauknechte, des Heimat- und Geschichtsvereins sowie der LWL-Sparkassenstiftung möglich, die sich mit 50% der Kosten und somit rund 5100 Euro an dem Projekt beteiligten. 

Das Beckumer Schwert, das in den Besitzt der Stadt Beckum übergegangen ist, hat nun seinen endgültigen Platz im Beckumer Stadtmuseum gefunden.

Von: Elisabeth Eickmeier

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