15. Mai 2019 / Allgemeines

„Kinderbetreuung ist nicht das Sparschwein der Stadtverwaltung“ Sondersitzung des Fachausschusses wi

SPD-Fraktion Beckum

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Es folgt eine Pressemitteilung der SPD-Fraktion Beckum:

„Die Berichterstattung in der „Glocke“ vom 4. Mai 2019 zu fehlenden Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen und die zunehmend kritische Diskussion in der Öffentlichkeit über Gruppengrößen und Not- bzw. Zusatzgruppen nehmen Stadtverband und Fraktion der Beckumer SPD zum Anlass, ihre Position zu dem Thema zu verdeutlichen.

Familien in all ihrer Vielfalt verdienen die Förderung und Unterstützung durch Staat und Gesellschaft. Ein Schlüssel für die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dabei auch in der Stadt Beckum eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige und weitgehend kostenfreie Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Die SPD ist seit vielen Jahren der politische Treiber für den konsequenten Ausbau von Betreuungsplätzen, damit alle Eltern Planungssicherheit haben, um Familie und Beruf miteinander zu verbinden. Dieser Anspruch gilt nicht nur quantitativ, sondern in gleichem Maße auch qualitativ. Es muss Betreuungsplätze in guten Kitas geben, die nicht überfüllt ist und ausreichend Chancen für die persönliche Entfaltung der Kinder bieten.

Rat und Verwaltung der Stadt Beckum sind gemeinsam in der Verantwortung, den Rechtsanspruch auf solche Betreuungsplätze zu gewährleisten. Während parteiübergreifend für diesen Anspruch gekämpft und politisch gearbeitet wird, entsteht bei vielen Eltern zunehmend der Eindruck, dass die Stadtverwaltung die Kinderbetreuung je nach Kassenlage als Sparschwein für die Haushaltskonsolidierung betrachtet. Die unverändert von Mangelwirtschaft geprägte Kindertagesbetreuung muss ein Ende finden.

Nach Einschätzung der Beckumer SPD leisten die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten auch unter erschwerten Bedingungen eine großartige Arbeit. Auch das Engagement der unterschiedlichen Träger verdient Anerkennung. Deshalb ist es überhaupt nicht hinzunehmen, dass Notgruppen schon seit Jahren bestehen und die Gruppen zu Lasten der Betreuungsqualität immer größer werden. Immer wieder gibt es wie auch in diesem Jahr zu wenige Kitaplätze. Eigentlich als Ausnahmefall gedachte Notmaßnahmen werden immer häufiger zum Normalfall und die Verwaltung ergreift keine Gegenmaßnahmen. Sie sitzt dieses Problem vielmehr einfach aus.

Die SPD fordert seit Jahren in Ausschuss- und Ratssitzungen ein planvolles Vorgehen, doch die Verwaltung der Stadt Beckum füllt lieber bestehende Kindergärten weiter auf, als dem politischen Willen, der schließlich die Elternschaft repräsentiert, Rechnung zu tragen. Dabei sollte es eigentlich möglich sein, den Geburtenzahlen und der Nachfrage entsprechend ausreichend Kitaplätze zu schaffen. Aber auch die angespannte Personalsituation im Jugendamt trägt ihren Anteil an der unbefriedigenden Gesamtlage.

Seit Jahren hat die Beckumer SPD immer wieder die untragbaren Bedingungen kritisiert und gefordert, die Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung in der Stadt Beckum zu verbessern. Leider gab es keine flächendeckende Rückendeckung im Rat beziehungsweise in der Verwaltung. Der Bürgermeister als Verwaltungschef ist mehr denn je gefordert, den Fuß von der Bremse zu nehmen und der der Kinderbetreuung die Priorität zu geben, die sie verdient. Es ist doch ein Wahnsinn, dass bei den Eltern der AWO-Kita am Südring der berechtigte Eindruck entstanden ist, diese Kita würde durch die Notmaßnahmen der Stadtverwaltung zu einer Einrichtung zweiter Klasse.

Es ist niemandem zu erklären, warum es erst das Engagement dieser Eltern und den Druck der Öffentlichkeit erfordert, damit sich die Verwaltung viel zu spät um eine zufriedenstellende Übergangslösung wie der Anmietung des absehbar leerstehenden Kita-Gebäudes „Alter Hammweg“ bemüht.

Die Beckumer SPD steht an der Seite der Eltern bei der Forderung nach einer ausreichenden Versorgung mit hochwertigen Kitaplätzen und wird wegen der unbefriedigenden Gesamtsituation eine Sondersitzung des zuständigen Fachausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien beantragen.“ 

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